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Geschickt geklickt – zwischen digitaler Welt und Real Life

Alisa Schuermans

Wer kennt es nicht? Man ist abends mit Freunden unterwegs, es wird gelacht, gesungen, getanzt. An solchen Abenden sinkt oft nicht nur die Hemmschwelle, sondern auch das Empfinden für Richtig und Falsch – und das kann heutzutage verheerende Folgen haben. Welche Erfahrungen ich mit Cybermobbing gesammelt habe, erfährst du hier.

Last Friday Night

Es war ein lustiger Abend, an dem wir uns mal alle wieder in großer Runde zusammengefunden haben. Die Stimmung war fröhlich, locker und wir kamen aus schallendem Gelächter gar nicht mehr raus. Wir hatten Spaß und die Stimmung stieg noch mehr, als eine Freundin auf den Tresen stieg und eine Choreografie zu dem 90ies-Klassiker „Hit Me Baby One More Time“ hingelegt hat. Ohne mitzudenken, zückte die Masse ihre Handys und filmte ihre, zugegebenermaßen beeindruckende, Performance mit. Wir lachten, stießen an und verabschiedeten uns kurze Zeit später.

Ãœbermut tut selten gut

Am nächsten Morgen wurde ich vom nervösen Vibrieren meines Smartphones geweckt. Es war meine Freundin (und Britney-Double), die mir völlig verzweifelt Videos und Beiträge verschiedener Social-Media-Plattformen schickte. Auf allen war sie zu sehen – feiernd und trällernd auf dem Tresen. Nicht so schlimm, denkt ihr euch jetzt sicherlich. Wer aber so etwas erlebt hat weiß genau, wie schnell ein kleiner Prank im Netz zu einem Lauffeuer ausarten kann.

Cybermobbing – Wenn das Netz dein Feind wird

Cybermobbing beschränkt sich nicht nur darauf, dass Leute über das Netz beleidigt, belästigt oder bedroht werden, sondern darunter zählt auch das Bloßstellen – über Facebook, Instagram, Snapchat oder YouTube.

Meine Freundin wurde bloßgestellt, was ihr nicht nur wahnsinnig peinlich war, sondern auch ein absolutes No-Go für ihren neuen Job in einer renommierten Bank. Also schrieben wir gemeinsam Betreiber von Websites, Admins von Gruppen und Nutzer mit der Bitte an, das Video zu löschen. Damit hatten wir schon mal etwas Schadensbegrenzung geleistet.

Wenn uns da nicht dieser äußerst sture Inhaber eines Instagram-Channels in die Quere gekommen wäre. Denn dieser hat sich schlicht und ergreifend geweigert, das Video von seiner Seite zu nehmen. Da alle möglichen Bitten und Erklärungen nicht halfen, entschied sich meine Freundin dazu, einen Anwalt einzuschalten. Kaum war dieser Schritt getan, löste sich auch das letzte Problem wie in Luft auf. Ihr Anwalt klärte meine Freundin über die Gesetzeslage und ihre Rechte auf. Außerdem setze er einen Brief an den Betreiber des Accounts auf, der es ordentlich in sich hatte. Dank ihrer Rechtsschutzversicherung musste sie sich auch keine Gedanken über das Honorar machen, denn auch diese Sorge wurde ihr genommen.

Ende gut, alles gut?

Meine Freundin und ich haben unsere Lektion gelernt. Leider geht nicht jeder Fall so easy aus, aber mit dem richtigen Schutz ist man für jede Eventualität gewappnet. Es wird weiterhin tolle Tanzeinlagen und beeindruckende Performances geben – jedoch nur noch in kleiner Runde und in den eigenen vier Wänden.

Hier ein paar Tipps für dich, wie du dich am besten verhältst, wenn auch du Cybermobbing zum Opfer fällst:

  • Ruhe bewahren – ich weiß, wie beunruhigend die Situation sein kann. Wichtig ist aber, dass du dir immer vor Augen hältst, dass du nicht die Schuld für einen solchen Angriff trägst und es für jedes Problem eine Lösung gibt.
  • Mache Screenshots, um so viele Beweise wie nur möglich zu sammeln.
  • Blockiere den Cybermobber und/oder kontaktiere den Webseitenbetreiber/Admin, um verletzende und schädigende Inhalte aus dem Netz zu entfernen. So kannst du gegebenenfalls auch weitere Veröffentlichungen vermeiden.
  • Falls sich jemand an deinen Bildern oder Daten vergeht, solltest du alle Passwörter schnellstmöglich ändern und deine Privatsphäre-Einstellungen überprüfen.
  • Hole dir professionelle Hilfe, zum Beispiel über einen Anwalt und deine Rechtsschutzversicherung.
  • Bei schweren Verstößen wie Beleidigungen, Drohungen oder Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen solltest du Anzeige bei der Polizei erstatten.

 

Werde nicht selbst zum Täter! Einige Menschen schlagen zurück, wenn sie sich angegriffen fühlen. Meistens führt das aber nur zu einem Wirrwarr zwischen Opfer und Mobber – und das Mobbing geht weiter.

 

In jedem Fall gilt: Reden hilft! Du bist nicht alleine. Suche dir Unterstützung bei Familie und Freunden. Es kann dir helfen, sich Dinge von der Seele zu reden und sich von seinem Umfeld auffangen zu lassen. Es gibt auch Hilfsorganisationen, an die du dich wenden kannst, zum Beispiel das Bündnis gegen Cybermobbing.

Hast du schon von unserem neuen Förderwettbewerb gehört? Mit dem Wettbewerb will die ERGO Stiftung „Jugend & Zukunft“ innovative Initiativen fördern, die Jugendliche für einen bewussten Umgang mit digitalen Medien sensibilisieren. #Internetkannich

Hast du schon Erfahrungen oder Tipps zu Cybermobbing? Teile sie uns gerne hier in einem Kommentar mit.


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