Wusstest du, dass schätzungsweise knapp 20 bis über 30 Millionen Menschen in Deutschland freiwillig und unentgeltlich in Ihrer Freizeit tätig sind? Ganz genau weiß allerdings keiner, wie viele Menschen es tatsächlich sind, die ein Ehrenamt ausüben. Doch was bedeutet Ehrenamt eigentlich? Warum sollte ich mich ehrenamtlich engagieren und wie bin ich dabei überhaupt abgesichert?
Ehrenamt – Meine Motivation ist die Anerkennung meiner Arbeit
Als ich noch jünger war, konnte ich mir nicht vorstellen einmal in einem Verein aktiv zu werden. Doch es kam anders: Ich wurde im Alpenverein von einem aktiven Mitglied angesprochen, meine eigenen Ideen einzubringen. Und was soll ich sagen? Heute bin ich seit mehr als 20 Jahren als zweiter Vorstand aktiv und konnte einige Projekte verwirklichen und gemeinsam mit den Vorstandskollegen Entscheidungen treffen, die den Verein voranbringen. Und es macht nicht nur Spaß, ich habe durch meine ehrenamtliche Vorstandsarbeit im Alpenverein auch gute Freunde gewonnen. Unsere Mission ist es, unsere Erfahrung weiterzugeben und die Mitglieder zu animieren, sich selbst ins Vereinsleben einzubringen. Das schaffen wir beispielsweise durch neue Aktivitäten sowie Familien- oder Moutainbikegruppen. Jedes Lob und jede Anerkennung geben mir Kraft und motivieren mich damit weiterzumachen, auch für meine Familie und mein Berufsleben.
Ich bin davon überzeugt, dass ehrenamtliches Engagement sehr vielfältig und für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft unentbehrlich ist. Gerade auch für unsere Jugendlichen und Kinder, die durch Vereinsleben nicht nur lernen Verantwortung zu übernehmen.
Es gilt: Probier es aus! Jeder kann etwas tun, das für andere Menschen wertvoll ist.
Gerade solche Katastrophen, wie die Überschwemmung des Ahrtals im Juli 2021 zeigen, dass ehrenamtliche Engagement notwendig und auch wichtig ist.
Was bedeutet Ehrenamt eigentlich?
Schon wer älteren Menschen in der Nachbarschaft beim Einkauf oder Behördengang hilft, ist ehrenamtlich tätig. Ob in der Schule oder Kita der Kinder als Elternbeirat oder Schülerlotse, als Trainer eines Sportvereins, als Geschichtenvorleser im Altenheim oder Kindergarten.
Freiwillige Arbeit leisten kann jeder
Die Gelegenheiten sich gesellschaftlich einzubringen sind nahezu unbegrenzt. Ob im Verein, in der Gemeinde, in staatlichen oder privaten Organisationen und vielen anderen Bereichen.
Weitere Beispiele für Freiwilligenarbeit:
- Trainer/Betreuer im Sportverein
- Entwicklungshelfer
- Katastrophenschützer
- Naturschützer
- Sozialarbeiter
- Sterbebegleiter
- Kinder- und Jugendbegleiter
Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt der vielen Bereiche. Auf den Seiten des Bundesinnenministeriums kannst du dir einen Überblick verschaffen.
Warum sollte ich mich ehrenamtlich einbringen?
Warum engagieren sich so viele Menschen in ihrer Freizeit? Von Selbstverwirklichung bis Hilfsbereitschaft reichen die Gründe. Vielleicht auch, weil es einfach Spaß macht, gemeinsam mit gleichgesinnten Zeit zu verbringen.
Ich spreche aus Erfahrung und kann dir sagen: Probiere es einfach mal aus!
Was bekomme ich dafür?
Die Begriffe freiwillig, unentgeltlich und gemeinwohl-orientiert beschreiben die Grundsätze des Ehrenamts.
Mit steigender Verantwortung, beispielsweise als Vorstand oder Übungsleiter und steigendem Zeitaufwand, sind Vergütungen möglich. Ein gemeinnütziger Verein kann beispielsweise für Ehrenamtliche eine steuerfreie Ehrenamtspauschale von bis zu 840 € pro Jahr vergüten.
Als ehrenamtlicher Ausbilder, Dozent, Pfleger oder Erzieher kannst du sogar mit der steuerfreien Übungsleiterpauschale bis zu 3.000 Euro im Jahr erhalten.
Viele Bundesländer und Gemeinden bieten für ihre freiwilligen Helfer außerdem die Ehrenamtskarte an. Wer diese vorzeigt, erhält in bestimmten Freizeitparks, Geschäften oder Museen Vergünstigungen.
Wichtiger als Geld und materielle Vorteile ist mir das gute Gefühl, einen wichtigen Beitrag zum friedvollen Zusammenleben in unserer Gesellschaft zu leisten. Gemeinsam mit anderen etwas zu Bewegen und Spaß miteinander zu haben trägt wesentlich zu einem erfüllten Leben bei.
Wie bin ich versichert?
Der Versicherungsschutz im Ehrenamt ist ein besonders wichtiges Thema, damit die Freude und das Engagement nicht Schiffbruch erleiden. Hier gilt es unterschiedliche Aspekte zu berücksichtigen:
Wie bin ich selbst versichert, wenn mir etwas passiert?
Die gesetzliche Unfallversicherung schützt bestimmte ehrenamtlich Tätige, bei weitem nicht alle. Ohne einen Beitrag bezahlen zu müssen sind beispielsweise Ehrenamtliche im Bildungswesen, Gesundheitswesen, Rettungsunternehmen oder öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaften versichert.
Eine private Unfallversicherung bietet auf alle Fälle eine umfangreiche Absicherung, weit über die gesetzliche Leistungen hinaus. Von Bergungskosten bis zu Umbaumaßnahmen für Barrierefreiheit profitierst du von umfangreichen Services und Geldleistungen.
Was passiert, wenn ich anderen einen Schaden zufüge?
Wenn du beispielsweise als Vorstand eines Vereins oder als Kommandeur der freiwilligen Feuerwehr Aufgaben erledigst, ist eine zusätzliche Amts- und Diensthaftpflichtversicherung wichtig. Die Private Haftpflichtversicherung schützt hier leider nicht.
Mit der richtigen privaten Absicherung genießt du unbeschwert deine Freizeitaktivitäten.
Wenn du noch nicht ehrenamtlich engagiert bist, finde dein Ding und fang am besten gleich damit an. Sicher gibt es auch für dich passende Möglichkeiten. Hast du eigene Ideen was du mal ausprobieren willst? Engagierst du dich vielleicht schon ehrenamtlich? Auf deinen Kommentar freue ich mich!
#ERGOlebeachtsam
374 Bewertungen