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Nach dem Unfall zurück in den Sattel: So bleibst du positiv

Kimberly Bergmann

Wusstest du, dass es 2019 knapp 87.000 Fahrradunfälle in Deutschland gab? Auch Melanie Techritz war in einen Fahrradunfall verwickelt. Heute erzählt sie uns im Interview von ihrem Unfall und was sie daraus mitnehmen konnte.

Melanie ist begeisterte Fahrradfahrerin. Sie war mit dem Rad unter anderem schon in Wien und Prag. Am 6. Mai 2019 ereignete sich jedoch ein schwerer Fahrradunfall, der Melanies Leben erst mal auf den Kopf stellte.

Nach ihrer Spätschicht setze Melanie ihren Helm auf, schwang sich auf ihr Fahrrad und trat den Heimweg an. Es dauerte nicht lange, bis sie eine Kreuzung überqueren musste. Auf einmal hörte sie einen Knall. Sie erinnert sich noch, bremsen zu wollen – und ab da wurde alles schwarz. Ein Autofahrer hatte sie übersehen. Als sie wieder zu sich kam, verstand sie erst einmal gar nicht, was soeben passiert war. Erst nach einiger Zeit wurde ihr bewusst, dass sie gerade auf dem Boden einer Hauptstraße lag. Um sie herum Rettungswagen, Polizei und Feuerwehr. Sie verstand nicht, was passiert war und  ihr einziges Problem zu dem Zeitpunkt waren ihr Fahrrad und ihre Lieblingsjacke, die nun beide kaputt waren. Dass sie bei dem Fahrradunfall schwerwiegende Verletzungen davongetragen hatte, war ihr zu dem Zeitpunkt nicht bewusst.

Melanie wurde direkt ins Krankenhaus gebracht und verbrachte anschließend noch einige Monate in einer Unfallklinik. Heute spricht sie im Interview über ihre Erfahrungen.

Hallo Melanie, wir freuen uns sehr, dass wir dir heute einige Fragen zu deinem Fahrradunfall stellen dürfen. Wie geht es dir heute?

Danke, mir geht es gut.

Obwohl ich bis heute mit schweren Einschränkungen zu kämpfen habe, versuche ich positiv zu bleiben.“

Ich hatte das Glück, dass ich während des Fahrradunfalls nicht bei Bewusstsein war. Ansonsten wäre die Gefahr groß gewesen, eine postraumatische Belastungsstörung zu erleiden. In vielen Fällen können Geschädigte sich nie wieder ihrer Angst stellen, die durch den Unfall hervorgerufen wurde. In meinem Fall wäre das das Fahrradfahren. Psychisch geht es mir somit ganz gut und ich kann meinem Hobby weiterhin nachgehen.

Und mit welchen körperlichen Problemen hast du seitdem zu kämpfen?

Ich habe seit dem Unfall Probleme mit meiner linken Hand. Selbstständig kann ich sie voraussichtlich nie wieder bewegen und bin deswegen auch heute noch in Behandlung. Zweimal die Woche findet meine Therapie statt, damit meine Hand nicht vollständig versteift.

Obwohl die Chancen, sie je wieder aus eigener Kraft bewegen zu können, schlecht stehen, gebe ich die Hoffnung nicht auf.“

Außerdem habe ich eine Kopfverletzung erlitten, durch die Kopfschmerzen leider zu meinen ständigen Begleitern zählen. Außerdem kann ich mir beispielsweise Zahlenfolgen nicht mehr so gut merken. Das wird meistens gegen Nachmittag schlimmer. Und auch Sprachstörungen treten bis heute vereinzelt auf.

Glück im Unglück

Ich hatte aber wirklich großes Glück, dass sich der Fahrradunfall auf dem Arbeitsweg ereignete. Deshalb werden die Kosten für die umfangreiche Behandlung von der gesetzlichen Unfallversicherung übernommen. Aber nicht alle haben das Glück. Eine Patientin, die ich aus der Unfallklinik kenne, ist mir besonders in der Erinnerung geblieben. Ihr Unfall fand leider in der Freizeit statt, sodass die gesetzliche Versicherung nicht leistete. Sie war auch nicht privat  unfallversichert. Sie bekam alle medizinisch notwendigen Behandlungen. Doch eine optimale Behandlung sieht anders aus. Dafür hätte sie aus eigener Tasche Geld beisteuern müssen. Da sie aufgrund der langen Behandlung bereits Gehaltseinbußen hatte und alleinerziehende Mutter ist, konnte sie sich diese finanzielle Belastung nicht mehr erlauben.

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Man merkt, dass du eine sehr positive Person bist. Wie hast du deine lebensfrohe Art trotz einschlagendem Erlebnis beibehalten?

Das stimmt, ich war schon immer sehr positiv und das habe ich mir durch den Unfall nicht nehmen lassen.

Ein selbstständiges Leben führen zu können, ist für mich das Allerwichtigste.“

Und daraus nehme ich letztlich auch die Motivation, um mein Ziel zu erreichen. Nämlich nicht in jeder Lebenslage auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein und weiterhin als „Ich“ wahrgenommen zu werden. Viel hat aber natürlich auch mein soziales Umfeld dazu beigetragen.

Welche Menschen haben dich denn besonders unterstützt?

Meine Familie war natürlich eine große Hilfe. Insbesondere ohne meinen Mann und meine Schwiegereltern hätte ich vieles nicht geschafft. Sie haben sich während meiner Zeit in der Unfallklinik um die Kinder und den Haushalt gekümmert und mich so oft, wie es nur möglich war, besucht.

Aber auch meine vier Lieblingskollegen haben zu meiner Positivität beigetragen.

Durch zahlreiche Besuche und Erzählungen habe ich mich immer zugehörig gefühlt und hatte nie das Gefühl, etwas zu verpassen.“

Mir wurde durch den Kontakt zu ihnen vor allem eines klar: Ich will wieder zurück in die Arbeit!

Für einander da sein macht glücklich

Wir sind gut befreundet. Daher war es natürlich selbstverständlich für mich, für sie da zu sein. Ich habe mich einfach gut dabei gefühlt, etwas Nützliches und vielleicht auch Sinnvolles für sie zu tun. Mit ihr über den Vorfall zu reden ist ja ein bisschen wie Therapie und hilft, das Geschehene besser zu verarbeiten. Ich wünschte, dieser Unfall wäre ihr niemals widerfahren. Ich habe sie um Ihre Stärke bewundert und dafür, wie sie mit den Folgen des Unfalls umgegangen ist.

Thomas Brunner

Hast du denn Tipps, die du RadfahrerInnen mitgeben möchtest?

Natürlich! Ich gebe euch gerne die für mich wichtigsten Tipps mit:

  1. Tragt unbedingt einen Helm!

Beim Fahrradfahren stets einen Helm aufzuhaben ist wirklich das A und O. Verunglückt man ohne einen solchen getragen zu haben, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, keine bleibenden Schäden davonzutragen.

Außerdem gilt zu beachten, dass man den Helm alle vier bis fünf Jahre wechseln muss.“

Nur so erfüllt dieser zu 100 % seinen Zweck.  Ich hatte großes Glück, meinen kurz vor dem Unfall ausgetauscht zu haben, anders wären meine Kopfverletzungen wesentlich schwerer ausgefallen.

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  1. Mache dir Gedanken über eine Unfallversicherung!

Wie vorhin schon erwähnt, hat leider nicht jeder so viel Glück im Unglück wie ich. Handelt es sich um einen Unfall, der in der Freizeit passiert ist, haben Betroffene bei weiteren Folgekosten keine Unterstützung. Ich hatte Glück, ich hatte auch noch eine private Unfallversicherung bei ERGO. Während meiner langen Genesungszeit habe ich natürlich nur einen Teil meines Gehalts bekommen. Um hier finanzielle Unterstützung zu haben, gibt es die private Unfallversicherung, durch die du dich im Fall der Fälle voll und ganz auf deine Genesung fokussieren kannst. Von ERGO habe ich relativ zügig eine Vorschusszahlung auf meine zu erwartende Invalidität bekommen.

  1. Sehen und Gesehen werden!

Ob an deinem Fahrrad oder an deiner Kleidung, Reflektoren helfen dabei, dass du von anderen Verkehrsteilnehmern nicht übersehen wirst. Der weiße Frontreflektor und der rote Rückstrahler sind sowieso Pflicht. Sie sollten an deinem Fahrrad montiert sein. Allerdings gibt es darüber hinaus einige zu ergänzende Möglichkeiten, die deine Fahrt noch sicherer gestalten.

Denk doch mal über eine lichtreflektierende Fahrradweste und Katzenaugen in den Speichen nach.“

Vor allem, wenn du im Dunklen unterwegs bist, bist du dadurch auf der sicheren Seite. Aber natürlich gibt es auch weniger auffällige Varianten. Beispielsweise Patches, die du auf deiner Kleidung oder deinem Rucksack anbringen kannst. Informiere dich einfach mal und statte dich aus.

Danke für deine Tipps, Melanie. Welche Erkenntnis nimmst du abschließend aus dem Unfall mit?

Abschließend kann ich sagen, dass Hass und negative Gefühle einen nicht weiterbringen werden. Ich hasse den Unfallverursacher nicht und verspüre eher Mitgefühl. Der Unfall stellt auch für ihn ein einschlagendes Erlebnis dar. Ich kann euch nur den Tipp geben:

Achtet darauf, positive Gedanken wie Hoffnung nicht zu verlieren und lasst euch durch Hassgefühle nicht davon abbringen.“

Meine Einstellung ist und bleibt, dass es für jedes Problem eine Lösung gibt und man niemals aufgeben darf. Das Fahrradfahren wird immer ein großes Hobby von mir bleiben. Deswegen habe ich mir ein neues Rad bestellt, dass speziell für meine körperlichen Einschränkungen angefertigt wurde. Mit diesem neuen Fahrrad werde ich weiterhin meiner Begeisterung nachgehen. Unsere nächste Tour ist auch schon in Planung: Dann geht es nach Amsterdam!

Hattest du auch mal einen Fahrradunfall? Erzähl uns in den Kommentaren, wie es passiert ist und wie es dir geht!


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