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Feierst du noch oder fastest du schon?

Anja Müller

Kennst du das auch? Nach den vielen Faschingskrapfen überkommt mich alljährlich das Bedürfnis, meinem Körper etwas Gutes zu tun; ihn zu entlasten und ihm durch eine fett- und zuckerfreie Phase Entgiftung und Erholung zu ermöglichen. Der Aschermittwoch ist religiös bedingt ein beliebter Zeitpunkt, um mit dem Fasten zu starten.

Doch wie gelingt die Vorbereitung? Wie wörtlich ist der Begriff zu nehmen und woher kommt dieser Fasten-Hype eigentlich ursprünglich? Ich mache mich im Internet auf die Suche nach Antworten und Anregungen …

Fasten – ein Ritual in allen Weltreligionen

Viele Menschen aus unserem Kulturkreis beginnen am Aschermittwoch mit einer Zeit des Verzichts. Jedoch ist das Fasten keinesfalls eine „Erfindung“ des Christentums. Alle großen Religionen kennen Zeiten der Entsagung aus den unterschiedlichsten Anlässen und Gründen.

Das Judentum kennt mehrere Fastenanlässe:

In der Tora wird zunächst nur der Versöhnungstag (Jom Kippur) als jüdischer Ruhe- und Fastentag erwähnt. Jedoch werden von orthodoxen Juden weitere Tage, an denen bestimmter geschichtlicher Ereignisse gedacht wird, zum Verzicht genutzt. In der Regel werden 24 oder 25 Stunden lang, von einem Sonnenuntergang bis Sonnenuntergang des Folgetages weder feste noch flüssige Nahrung aufgenommen.

Christentum:

Die am weitesten verbreitete Fastenzeit im Christentum beginnt am Aschermittwoch und endet vierzig Tage später am Osterfest. Dieser Zeitraum erinnert an die Dauer, die Jesus Christus fastend und betend in der Wüste verbracht hat. Allerdings bedeutet hier Fasten den Verzicht auf Nahrungsmittel tierischen Ursprungs. Auch die Adventszeit ist im strengen Sinne durchs Fasten geprägt. Doch das wird immer weniger praktiziert.

Daneben gibt es weitere Tage und Feste in denen der Kirchenkalender das Fasten vorsieht, allerdings meist auf einen Tag beschränkt. Viele Gläubige integrieren die Gewohnheit, freitags auf den Genuss von Fleisch zu verzichten, in ihren Alltag. Auch die Kantinen in großen Unternehmen bieten freitags fleischlose Alternativen und Fisch.

Hinduismus:

Wann ein Hindu auf bestimmte Nahrungsmittel zeitweise oder völlig verzichtet, hängt vor allem von Familienbräuchen und den Vorgaben ihres Gurus, ihrem spirituellen Lehrer, ab. Auch aus politischen Gründen verzichten fromme Hindus häufig völlig oder zeitweise auf bestimmte Lebensmittel.

Islam:

Der Fastenmonat ist der Ramadan. Im Islam ist das Fasten eine der „fünf Säulen“ der Grundpflichten gläubiger Moslems. Für alle, die in vollem Besitz ihrer Geisteskräfte, volljährig, körperlich dazu imstande und nicht auf Reisen sind, beseht die Pflicht, von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang dem Körper keinerlei Substanzen zuzuführen. Das bedeutet, auf die Aufnahme von Speisen, Getränken und auf das Rauchen zu verzichten. 

„Neben körperlichen Effekten hat Fasten, auch immer eine psychische Komponente. Fastende fühlen sich nach der kurzen Überwindungsphase frisch und entspannt.“click to tweet

Wohltat für Körper und Seele: die Fastenzeit

Aber Fasten ist natürlich nicht mehr nur auf religiöse Beweggründe beschränkt. Längst haben gerade die Wohlstandsgesellschaften den bewussten Verzicht jedweder Art als körperliche und spirituelle Erfahrung für sich entdeckt.

Wer über einen längeren Zeitraum tatsächlich auf feste Nahrung verzichtet, startet üblicherweise zunächst mit einer Darmentleerung. Zum einen zur Entlastung, zum anderen, um dem anfänglichen Hungergefühl, das auch über einen vollen Darm ausgelöst wird, entgegen zu wirken.

Befürworter sind von der unmittelbaren körperlichen Reinigung überzeugt: Ablagerungen, Giftstoffe und Fette sollen abgebaut und ausgeschieden werden. Verdauungsorgane, Atem und Haut spielen dabei eine wesentliche Rolle. Die Ausscheidung kann mit vielfältigen Anwendungen, zum Beispiel Leberwickel, unterstützt werden. Den größten Teil der Stoffwechselendprodukte scheidet der Körper täglich über Darm, Nieren, Lungen und die Haut aus. Jedoch können übermäßiger Alkohol- und Tabakkonsum, Stress und einseitige Ernährung diesen Prozess behindern. Der Körper speichert dann überflüssige und giftige Stoffe in Bindegewebe, Blutbahnen, Gelenken und Organen. Ganz wichtig ist der Aspekt der ausreichenden Flüssigkeitsaufnahme. Nur wer genügend trinkt, schwemmt die Schlacken aus dem Körper heraus. Zudem unterstützen drei bis fünf Liter Wasser, stark verdünnte Saftschorle oder Kräutertee pro Tag den Kreislauf.

Neben körperlichen Effekten hat Fasten, auch immer eine psychische Komponente. Fastende fühlen sich nach der kurzen Überwindungsphase frisch und entspannt, das allgemeine Wohlbefinden wird durch Gewichtsverlust und bessere Durchblutung gestärkt, das Glückshormon Serotonin wird vermehrt ausgeschüttet und es kommt zum sogenannten Fastenhoch. 

Die Experten sind sich einig: Wer wirklich für einen längeren Zeitpunkt völlig auf feste Nahrung verzichtet, sollte unbedingt körperlich fit sein. Denn diese Umstellung ist zunächst ein Kraftakt für körperliche Reserven und Kreislauf. Wer zum Beispiel unter Diabetes, Hepatitis oder Depressionen leidet, sollte nicht fasten. Aber auch bei anderen Vorerkrankungen und Lebensumständen, sollte der Gesundheit zuliebe auf eine Fastenkur im strengeren Wortsinn verzichtet werden. Ein vorheriger Gesundheitscheck beim Arzt bringt im Zweifelsfall Klarheit.

Eine Frau steht mit ganz viel Gemüse in der Küche und bereitet eine Mahlzeit für das Fasten vor

Fasten nach eigenen Regeln: Alles kann, nichts muss

Ob und wie man fastet, muss jeder selbst für sich entscheiden und herausfinden. Der eine übt sich tatsächlich in Askese. Für manch anderen ist der Verzicht auf die Schokolade am Nachmittag, das Feierabend-Bier oder den Griff in die Chipstüte Entsagung genug.

Jeder, der auf die ein oder andere Art schon einmal gefastet hat, weiß aber am Ende dieser Zeit mehr zu schätzen, was er nun wieder genießen darf. Das ist der große Gewinn dabei. Denn nur wer den Verzicht kennt, nimmt auch den Wert dessen wahr, was er im Alltag so oft als völlig selbstverständlich zu sich nimmt.

Fasten reinigt und entlastet den Organismus von Giftstoffen, und hinterlässt langfristig ein besseres, sauberes Körpergefühl. Ein sauberes und gesundes Gefühl für deine Zähne schenkt dir eine professionelle Zahnreinigung. Mach im Zuge deiner inneren Reinigung doch gleich einen Termin bei deinem Zahnarzt aus. ERGO bietet dir Zahntarife, die die professionelle Zahnreinigung und Prophylaxe zu einem hohen Anteil oder sogar ganz bezahlen. Hier findest du deinen Wunschtarif.

Hast du schon mal gefastet, liebe Leserin, lieber Leser? Dann freue ich mich, wenn du deine Erfahrungen in einem Kommentar mit uns teilst.

 


10Kommentare

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Kommentare

  • Edda Lang Antworten

    Nachdem ich gerade erkältet bin und eh keinen Appetit habe, dachte ich mir, dass ich jetzt tatsächlich mal bis Ostern fasten werde. Ich möchte auf Alkohol verzichten, nicht naschen und mich möglichst nur gesund und ohne bzw. mit wenig Fleisch ernähren. Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass solche kleineren Zäsuren im Leben, wie eine Krankheit (muss ja um Himmels Willen nicht gleich was Schlimmes sein) oder ähnliches, einen guten Startpunkt markieren für die Umsetzung solcher Vorhaben Es schadet nichts, in dieser Wohlstandsgesellschaft, wo alles immer verfügbar ist, ab und zu eine Pause einzulegen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Was brauche ich denn wirklich? Was passiert mit Körper und Geist wenn ich auf gewisse Dinge verzichte? Das ist wichtig, zumindest ab und zu.

  • Ewelina Zolneczko Antworten

    Hallo Edda,
    da gebe ich dir Recht. Oft liegt es am eigenen Schweinhund, ob man sich zum Fasten überwinden kann und wie lange man es schafft, bei der ersten Verlockungen nicht gleich aufzugeben. Viel Erfolg beim Fasten! Viele Grüße, Ewelina aus dem Social Media-Team

  • Robert Coppola Antworten

    Ab heute habe ich angefangen zu fasten. Werde es so lange wie möglich aushalten bis ich merke, dass es meinem Körper besser geht und ich mich besser fühle.

  • Ewelina Zolneczko Antworten

    Viel Erfolg beim Fasten und berichte uns, wie es dir ergangen ist. Viele Grüße, Ewelina aus dem Social Media-Team

  • H. Hollmann Antworten

    Habe gerade zwei Wochen Heilfasten nach Buchinger hinter mir. Mache das immer wieder mal, auch ohne einen speziellen Anlass in religiöser oder sonstiger Weise. Nach 2-3 Tagen ist das Hungergefühl weg. Mir geht es um die Körperreinigung. Einfach mal die ganzen Giftstoffe, Fette und Ablagerungen aus dem Körper ausleiten. Dabei habe ich plötzlich mehr Zeit. Kein Einkauf, weniger Zeit zum Kochen. Diese kann ich dann gezielt in Bewegung in der Natur umsetzen. Und die Gedanken werden auch freier. Eben mal alles Negative loslassen. Danach fühle ich mich superfit. Es ist eine interessante Erfahrung.

  • Ewelina Zolneczko Antworten

    Danke, dass du deine Erfahrung mit uns teilen und andere Leser damit inspirierst. Viele Grüße, Ewelina aus dem Social Media-Team

  • Jutta Rudhart Antworten

    Ich habe mich dieses Jahr dazu entschlossen, für einige Wochen Intervallfasten auszuprobieren. Weil ich in der Pflege arbeite, habe ich mich für die Zeit von 16.30 Uhr bis 8.30 Uhr als Fastenzeit entschieden. So passt es zu meinen Schicht- und Pausenzeiten. In der Zeit von 8.30 Uhr bis 16.30 Uhr nehme ich drei Mahlzeiten zu mir. Das klappt ganz gut. Jetzt nach einer Woche habe ich kaum noch Hungergefühle während der Fastenphasen. Ich trinke dann viel Tee und probiere neue Sorten aus. Das hilft mir, in Bezug auf Süssigkeiten und Knabbersachen, die abends vor dem Fernseher immer dazu gehört haben, zu verzichten. Ich hoffe, dass ich durchhalte und auch einige Kilos verliere.

  • Hans Fauth Antworten

    Habe auch gerade zwei Wochen fasten hinter mir. Am Anfang hatte ich noch eine Erkältung, die aber nach 2 Tagen komplett weg war.
    Es tut einfach richtig gut den Körper einmal so zu reinigen. Man fühlt sich hinterher einfach richtig gut. 5 kg in 7 Tagen abgenommen.Ich würde es auf jeden Fall empfehlen. Das Essen kann soooo ein Genuss nach einer Woche sein. Das muss man mal erlebt haben.

  • Anja Schabert Antworten

    Hallo Jutta, mit Intervallfasten liegst du genau im Trend. Die 16:8-Variante soll zu einem verbesserten Stoffwechsel führen, entzündungsdämpfende Stoffe ausschütten und sich ganz gut in einen „normalen“ Alltag integrieren lassen. Zudem soll der viel befürchtete JoJo-Effekt ausbleiben. Weiterhin viel Erfolg damit wünscht dir Anja Schabert

  • Anja Schabert Antworten

    Hallo Hans, vielen Dank, dass Du Deine Erfahrung mit uns teilst. Deine Fastenzeit scheint ein Gewinn auf ganzer Linie zu sein. Herzliche Grüße von Anja

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