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#FinanzenEinfachErklärt: Geld und Liebe: So klappt’s mit den Finanzen in der Partnerschaft

Andreas Morawietz

Wusstest du, dass 29 % aller Deutschen erst beim Zusammenziehen mit dem Partner über das Thema Geld sprechen?[1] Miete, Auto, Haushaltskasse: Wenn man zu zweit durchs Leben geht, wird Geld schnell zum Streitthema. Vor allem dann, wenn Partner unterschiedlich gut verdienen – oder unterschiedliche Lebensstile haben. Wie es mit den Finanzen in der Partnerschaft trotzdem klappt, verrate ich dir in unserer #FinanzenEinfachErklärt-Reihe.

Liebe und Geld, passt das zusammen? Ich finde: Ja, wenn man drüber spricht.“

Doch die meisten Deutschen vermeiden das Thema Finanzen in der Partnerschaft. Nur mutige 4 % sprechen die Finanzen beim ersten Date an.[2] Der Rest? Schweigt und fragt erst nach, wenn’s wirklich ernst wird. Viele Menschen wissen gar nichts über die finanzielle Situation des geliebten Partners. Ein Fehler? Auf jeden Fall! Denn gerade beim Thema Geld kann es schnell krachen. Dann, wenn unterschiedliche Gehälter, unterschiedliche Lebensstile oder eine unterschiedliche Vorstellung von Urlaub und Konsum aufeinander treffen.

Mit meiner Frau habe ich sehr ausführlich über unsere Vorstellungen von einer Beziehung und dem Umgang mit Geld gesprochen. Wir haben uns verschiedene Finanzmodelle für Paare angesehen, über Einkommen und Ausgaben gesprochen und eine faire Lösung angestrebt. Eine Lösung, die beide glücklich macht und Vertrauen schafft. Uns war wichtig, dass die Finanzen in der Partnerschaft niemals ein Streitthema bei uns sind.

Wie regelt man also die Finanzen in der Partnerschaft fair? Wie spricht man das Thema Geld behutsam an? Und welche Möglichkeiten gibt es für Verliebte, Geld zu sparen? Ich habe für dich mal meine Recherche-Ergebnisse und meine persönlichen Erfahrungen gesammelt. Damit das Thema Geld in deiner Beziehung niemals ein Problem ist.

Über Geld in der Beziehung muss gesprochen werden

Kommunikation ist der Schlüssel. Wer mit seinem Partner die Finanzen in der Beziehung regeln will, muss vor allem eines: reden. Und so schadet es nicht, wenn sich Paare bereits in der Kennenlernphase über das Thema Geld austauschen. Je klarer die Vorstellung des Gegenübers von einer Beziehung ist, desto besser.

Nur: Gerade in Deutschland gilt das Motto “Über Geld spricht man nicht”. Und so kann es unangenehm sein über die eigene finanzielle Situation zu sprechen. Vielleicht haben sich Schulden durch Ausbildungen oder einen Immobilienkauf angehäuft, vielleicht gab es Einkommenseinbußen? Wer eine solide finanzielle Basis in der Partnerschaft schaffen will, sollte alle Karten auf den Tisch legen und offen wie transparent über die eigenen Finanzen sprechen. Denn im besten Fall verurteilt der Partner nicht die finanzielle Situation, sondern ist Stütze und Förderer für einen besseren Umgang mit Geld. Du siehst: Eine offene Kommunikation beim Thema Finanzen in der Partnerschaft verhindert nicht nur Streit, sondern schweißt auch zusammen.

Geld als Romantikfaktor? Ja!

Und nicht zu vergessen ist der romantische Faktor, den das Thema Geld auch bringen kann: Dann, wenn das Paar gemeinsam auf einen gemeinsamen Wunsch spart. Ob Urlaub, das neue Bett oder gar eine größere Wohnung: Gemeinsames Sparen verbindet und lässt einen enger zusammenwachsen. Und: Die Freude, wenn das Ziel erreicht ist, ist unbezahlbar.

Übrigens sind laut ERGO Risiko-Report 2022 34 % der Deutschen stolze Immobilienbesitzer. Allerdings besitzen auch 33 % noch ein Sparbuch bzw. einen Sparplan oder Sparbrief …“

Diese Themen solltest du mit deinem Partner abklären:

  • Eigene Einnahmen und Ausgaben
  • Finanzielle Wünsche und Ziele
  • Was möchte er sich irgendwann finanziell leisten können?

  • Welchen Lebensstil pflegt er?
  • Welche Versicherungen besitzt mein Partner?
  • Welche finanziellen Verpflichtungen hat mein Partner?

Wie regelt man die Finanzen in der Partnerschaft?

Wer frisch verliebt ist, denkt vielleicht noch nicht ans Geld. Doch nach dem zweiten, dritten Date merkt man: So eine junge Liebe geht ins Geld. Hier ein Essen, da ein Frühstück. Der Ausflug ins Kino und ins Schwimmbad. Und über allem schwebt die Frage: Wer zahlt? Spätestens, wenn sich ein Paar dazu entschließt zusammenzuziehen, muss über das Thema Geld gesprochen werden. Denn Miete, Telefon und Internet, Versicherungen, gemeinsame Lebensmitteleinkäufe, Streamingdienste & Co. sowie Urlaube und neue Möbel kosten jede Menge Geld. Um nicht ungebremst in einen Konflikt zu schlittern, braucht es klare Regeln für die Partnerschaft. Ein gemeinsamer Weg für die Finanzen muss gefunden werden.

Im ersten Schritt sollten sich unverheiratete Paare entscheiden, ob sie ein gemeinsames Konto haben wollen oder jeder sein eigenes Konto behält. Experten empfehlen gerne, dass Paare, die nicht verheiratet sind oder zusammenleben, ihr eigenes Konto behalten. Hier können die Ausgaben 50:50 geteilt werden. Für eine bessere Übersicht über die gemeinsamen Ausgaben kann ein Haushaltsbuch geführt werden. Mein Tipp: Mittlerweile gibt es digitale Apps, die alle Kosten erfassen und für einen besseren Überblick sorgen.

Auch ich bin Fan von getrennten Konten. Ein gemeinsames Konto kommt für mich nicht in Frage. Wir haben jeder ein Tagesgeldkonto, von dem wir verschiedene Dinge bezahlen. Unser Ziel ist es, dass am Ende für jeden derselbe Betrag übrig bleibt. Einzig für Urlaube und größere Investitionen sparen wir auf gemeinsamen Konten, die wir für diese Zwecke eingerichtet haben.

Das Drei-Konten-Modell

Doch was passiert, wenn ein unverheiratetes Paar zusammenzieht? Mit einer gemeinsamen Wohnung kommen vermehrt gemeinsame Kosten auf ein Paar zu. Hier empfiehlt sich das Drei-Konten-Modell. Das bedeutet, jeder in der Beziehung behält sein Konto, gleichzeitig wird ein gemeinsames Konto eröffnet, von dem Ausgaben wie Miete, Telefon und Internet oder Lebensmitteleinkäufe abgehen. Monatlich zahlt jeder ein Haushaltsbudget auf das Konto ein, das die gemeinsamen Kosten deckt. Was übrig bleibt, wird gespart und für einen schönen Urlaub oder neue Möbel ausgegeben.

Eigene Ausgaben wie neue Kleidung, Essengehen mit den Kollegen oder ein Kurztrip mit den besten Freunden zahlt jeder für sich selbst vom eigenen, persönlichen Konto.

Wer zahlt wie viel?

Die große Frage bei vielen Paaren ist: “Wer zahlt denn jetzt wie viel?” Auch ich habe lange mit meiner Partnerin gesprochen und überlegt: Was ist die fairste Lösung für beide?

Eine mögliche Vereinbarung kann sein, dass man alle Ausgaben teilt. So macht es beispielsweise meine Kollegin Alisa. Sie lebt seit einiger Zeit mit ihrem Freund zusammen und jeder übernimmt die Hälfte der gemeinsamen Kosten. Für mich ist hier aber das Thema, dass nicht auf die Höhe des Einkommens geguckt wird. Derjenige, der weniger verdient, hat am Ende auch weniger übrig.

So wie Alisa und ihr Schatz starten viele Paare in die Beziehung. Die meisten schlagen im ersten Moment eine 50/50-Aufteilung für das monatliche Budget vor. Doch ist sie wirklich fair? Ja, wenn beide ungefähr das gleiche verdienen. Verdient ein Partner mehr, muss sich gemeinsam an den Tisch gesetzt werden. Wie viel kann und will jeder von beiden beisteuern? Eine faire Aufteilung für das Haushaltsbudget muss gefunden werden. Das gilt auch dafür, wenn einer von beiden mehr verdient und einen teureren Lebensstil hat. Ob 70/30 oder 80/20 oder 60/40: Wichtig ist, dass Paare einen Weg finden, der für beide finanziell fair ist. Denn nur so bleiben beide glücklich und Geld wird nicht zum Streitthema.

Und was ist mit einem einzigen gemeinsamen Konto?

Die meisten Paare entscheiden sich im ersten Moment dafür, einfach alles zu teilen. Doch wenn ein Partner mehr verdient, wird die 50/50-Lösung schnell zur unfairen Falle. Denn der, der mehr verdient, häuft mehr Geld zum Sparen an als der andere Part. Eine fairere Lösung kann ein gemeinsames Konto sein, auf dem beide Gehälter eingehen. Davon gehen alle Fixkosten wie Miete, Versicherungen und Urlaub ab. Der Rest wird durch zwei geteilt und auf zwei Einzelkonten überwiesen. So kann jeder für sich entscheiden, für was er das Geld ausgibt. Der Vorteil: Beide Partner bleiben finanziell unabhängig und Streit über unterschiedliche Konsum-Vorstellungen bleibt aus.

Auch wir wollten im ersten Moment einfach alles teilen. Nur: Irgendwie hat sich das falsch angefühlt. Als Ehepaar ist man jetzt eine Familie, jeder von uns trägt mit seinem Gehalt zum gemeinsamen Einkommen bei. Aber ich bin ehrlich: Ich bin kein Fan vom gemeinsamen Konto. Deshalb hat jeder ein eigenes Tagesgeldkonto, von dem wir – angepasst an das jeweilige Gehalt – beide unterschiedliche Ausgaben zahlen. Unser Ziel: Am Ende soll jeder denselben Betrag über haben, egal, wie viel er verdient. Für Urlaube und Möbel sparen wir gemeinsam, auf extra angelegten Tagesgeldkonten.

Plötzlich sind Kinder mit im Spiel

Kommen gemeinsame Kinder mit ins Spiel, dreht sich bei vielen Paaren die finanzielle Situation. Viele Frauen gehen in Mutterschutz, der Partner verdient den Hauptanteil des Geldes. Um finanzielle Unabhängigkeit – gerade für den betreuenden Part der Eltern – zu garantieren, sollte man im Vorfeld über die Finanzen sprechen. Hier gibt es einmal das oben genannte Konten-Modell alias “Alle Einnahmen gehen auf ein Konto”. So “verdient” der betreuende Part auch seinen Anteil am Einkommen des arbeitenden Partners mit.

Alternativ bietet sich auch unser Modell an, bei dem dann einfach der verdienende Part in die Bresche springt und mehr Ausgaben übernimmt. Das Problem: Der Care-arbeitende Partner zahlt nicht in die Rentenversicherung und könnte entsprechend in die Altersarmut rutschen. Auch Fortschritte im Berufsleben bleiben meistens aus, Karriereknicke sind immer noch die Regel. Bei unserem Modell zahlen wir beide deshalb in die private Altersvorsorge und auf unser Sparkonto einen Betrag ein. Andere Familien finden die Lösung für sich, dass der arbeitende Part – unabhängig vom Konten-Modell – einspringt und eine Rentenvorsorge für die Person einrichtet, die sich vorrangig um die Kinder kümmert.

Stichwort Altersvorsorge & Immobilien

Während in einer Ehe alle Maßnahmen, die in die Altersvorsorge einzahlen, geteilt werden, müssen sich Paare ohne Trauschein selbst organisieren. Heißt: Jeder ist für seine Altersvorsorge zuständig. Ob Aktienfonds, Immobilien oder Rentenversicherung: Unverheiratete Paare sollten sich informieren und dann entscheiden. Auch beim Thema Absicherung für unverheiratete Paare können wir als ERGO dich beraten und sicherstellen, dass im Fall der Fälle keine Geldsorgen auf einen warten.

Brisant wird es bei unverheirateten Paaren mit einem Hauskauf. Beide Partner sollten unbedingt mit im Grundbuch stehen. Denn nur so gehört auch jedem die Hälfte des Hauses. Trägt man die Kreditzahlungen mit und steht nicht im Grundbuch, hat man im Falle einer Trennung keinen Anspruch auf die Immobilie. Nur wer verheiratet ist, profitiert dann vom Versorgungsausgleich bei einer Scheidung.

Welche Versicherungen braucht ein Paar?

Die gute Nachricht ist: Wer als Paar zusammenzieht, kann seine Versicherungen zusammenlegen. Denn Paare – ob verheiratet oder nicht – brauchen keine zwei Haftpflicht-, Hausrat– oder Rechtsschutzversicherungen. Ein Part muss nur den anderen mit in seinen Vertrag nehmen. Einfach den Partner der Versicherung melden. Doch welcher Vertrag wird gekündigt? In der Regel wird der jüngere Vertrag gekündigt – außer die Konditionen sind besser. Der Vorteil für beide: Man spart Geld!

Finanzielle Vorteile für Ehepaare

Wer heiratet, schwört sich nicht nur lebenslange Treue, sondern kann auch jede Menge finanzieller Vorteile abgreifen. Denn eine Ehe ist ein Vertrag, rechtliche Themen werden vom Staat automatisch geregelt.

Hier profitieren Ehepaare:

  • Steuerliche Vorteile: Durch das Ehegattensplitting können verheiratete Paare bei unterschiedlichen Einkommensklassen mehr Geld herausbekommen. Um hier finanziell zu profitieren, müssen beide Partner die passende Steuerklasse wählen. In der Regel nimmt der Besserverdienende die Klasse 3, der schlechter verdienende die Steuerklasse 5. Verdienen beide Partner ähnlich viel, wird Steuerklasse 4 angegeben. Durch diese Regelung bleibt am Ende dem Paar mehr Netto-Einkommen.
  • Vermögen und Altersvorsorge: Eine Ehe wird, wenn nichts anderes vereinbart wird, als Zugewinngemeinschaft gesehen. Das heißt: Was beide Partner in der Ehe erwirtschaften, gehört auch beiden zu gleichen Teilen. Im Falle eine Trennung wird das Vermögen durch 2 geteilt. Dabei ist es egal, ob es Geld auf dem Konto ist, Immobilienkäufe oder Aktienerlöse. Wichtig: Wer Eigentum ausklammern will, muss einen Ehevertrag anfertigen lassen. Dieser muss immer von einem Notar beurkundet werden (§ 1410 BGB).
  • Erben und Schenken leicht gemacht: Stirbt ein Ehepartner, erbt die hinterbliebene Person alles, ohne zu große Steuerlasten zu haben. Wer unverheiratet ist, muss sehr viel Steuern auf ein Erbe zahlen. Das gleiche gilt für Schenkungen: Für Ehepartner liegt der Freibetrag bei 500.000 €, bei Unverheirateten spricht man von 20.000 €.

Wer als Paar beschließt, in eine gemeinsame Zukunft zu gehen und zu investieren, schafft mit einem finanziellen Fundament die Weichen dafür. Um hier Klarheit zu haben und positiv in die Zukunft zu blicken lohnt es sich, frühzeitig Gespräche über Geld und Finanzen zu führen. Ein transparenter Umgang mit Finanzen in der Partnerschaft führt nicht nur dazu, dass man sich als Paar besser kennenlernt, sondern auch Vertrauen und Sicherheit verspürt.

Ich hoffe, meine Tipps für Finanzen in der Partnerschaft haben dir geholfen und du weißt, wie du die Themen Geld und Liebe in deiner Beziehung besprichst. Du hast noch mehr Tipps zum Thema? Dann schreib sie gerne in die Kommentare!

#ERGOgutvorgesorgt

[1] https://www.weltsparen.de/sparen/finanzplan/#geld-und-liebe-finanzplanung-in-der-beziehung

[2] https://www.weltsparen.de/sparen/finanzplan/#geld-und-liebe-finanzplanung-in-der-beziehung


2Kommentare

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Kommentare

  • Florain Antworten

    Ich wusste nicht, dass der Freibetrag von unverheirateten Paaren nur bei 20.000 € liegt. Das ist im Vergleich zu den 500.000 € bei verheirateten Paaren ein riesiger Unterschied. Ich habe allerdings sowieso mal vor, zu heiraten.

  • Alisa Philbert Antworten

    Hallo Florain,

    schön, dass wir dir mit unserem Beitrag helfen konnten.

    Liebe Grüße
    Alisa aus dem Social Media Team

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