Mein Geld für mich arbeiten lassen, zurücklehnen und zusehen – klingt das nicht verlockend? Doch wie stelle ich das am besten an? Und welche Anlageformen sind geeignet? Mein Sparbuch wächst zwar stetig, aber Zinsen bekomme ich hier kaum noch. Ist mein Geld vielleicht woanders besser aufgehoben? Was Fonds sind und was du darüber wissen musst, erfährst du hier:
Heute stellen wir Dir deshalb die Anlageform Investmentfonds vor! Viele interessiert es, aber irgendwie wissen nur die Wenigsten was es eigentlich genau bedeutet in Fonds zu investieren. Wir haben daher die wichtigsten Fragen an einen Experten gerichtet, um das Thema rund um die Fondsanlage etwas besser zu verstehen. Dr. Tobias Sudmann ist Leiter der Abteilung Angebotsmanagement Investmentprodukte bei der ERGO.
1) Was sind eigentlich diese Fonds und was heißt es überhaupt „in Fonds investieren“?
Mit einem Investmentfonds wird Geld von vielen Anlegern gesammelt und auf dem Finanzmarkt investiert.
Jeder Einzelne beteiligt sich durch den Kauf von Fondsanteilen an dieser Anlageform und ein professioneller Fondsmanager übernimmt die vertrauensvolle Aufgabe der Kapitalanlage stellvertretend für den Anleger. Neben der Expertise des Fondsmanagers bei Anlageentscheidungen ist insbesondere die Risikostreuung ein großer Vorteil von Fonds.
Durch die Aufteilung der Anlage in verschiedene Anlageklassen (Aktien, Renten, Rohstoffe, etc.) sowie verschiedene Wertpapiere innerhalb der Anlageklassen kann das Risiko deutlich reduziert werden. Man spricht bei dieser Streuung von der sogenannten „Diversifikation“, bei der die Verluste von einem Investment durch die Gewinne eines anderen Investments ausgeglichen werden können.
2) Haben Fonds etwas mit Aktien zu tun?
Gerade jüngere Anleger profitieren über lange Zeiträume vom enormen Wachstumspotenzial von Aktienanlagen und können kurzfristige Schwankungen in Aktienkursen gut verkraften.
In der aktuellen Niedrigzinsphase kommt den Aktien noch eine weitere wichtige Bedeutung zu, denn Fonds mit einem hohen Anteil von Rentenpapieren werfen zu weiten Teilen nur noch sehr geringe Renditen ab. Vor diesem Hintergrund gibt es aktuell keine wirkliche Alternative zu einer gewissen Aktienquote im Portfolio. Aber wie in allen Bereichen der Geldanlage gilt auch hier, dass man nicht alles auf eine Karte setzen sollte. Mit einem Fonds erfolgt die Aktienanlage stets gestreut, d. h. verteilt auf eine Vielzahl von Titeln und Sie vermeiden einen wichtigen Fehler: den Fokus auf wenige Einzeltitel. Das Beispiel von Wirecard im vergangenen Jahr zeigt dies einmal mehr. Bei ERGO Investmentprodukte bieten wir daher ausschließlich breit diversifizierte Investmentfonds an.
3) Wie hoch sollte die Geldsumme sein, die ich in Fonds investiere?
Dabei gilt: je früher Sie mit dem Sparen beginnen, desto höher die Summe der einbezahlten Beträge am Ende der Ansparphase. Anhand eines kleinen Rechenbeispiels lässt sich der Effekt anschaulich darstellen. Bei einer monatlichen Sparrate von 50 Euro und einer Rendite von 5 % jährlich bekommt eine 22-jährige Berufseinsteigerin zum Renteneintritt 102.000 Euro. Fängt sie hingegen erst mit 30 an, sind es noch 64.000 Euro. Das sind fast 60 % mehr Kapital bei nur etwas mehr als 20 % längerer Spardauer [1]. Schritt für Schritt kann also bereits mit kleinen Beträgen über die Jahre ein attraktives Vermögen wachsen.
4) Welche Chancen und Risiken sind mit einer Investition in einen Fonds verbunden?
Ein großer Vorteil von aktiv gemanagten Fonds ist jedoch, dass der Fondsmanager kurzfristig auf Marktveränderungen reagieren kann und so negative Auswirkungen von Kursschwankungen und sinkenden Erträgen zu minimieren versucht.
Bei starken Veränderungen ist dieses Eingreifen oft ausschlaggebend für die Performance gegenüber passiven Fonds wie ETFs (Exchange Traded Funds). Auch bei einer positiven Entwicklung an den Kapitalmärkten kann ein aktiver Portfoliomanager mit seiner gezielten Auswahl von überdurchschnittlichen Wertpapieren für eine Mehrrendite zu Gunsten der Anleger sorgen.
5) Wie flexibel ist die Anlageform der Fonds?
Egal welche Erwartung Sie heute an Ihre Geldanlage haben und wie sich diese Erwartung im Laufe der Zeit ändert – mit Fonds steht Ihnen in jeder Lebenslage immer eine individuelle Anlageform zur Verfügung.
6) Wenn mir nun das Thema Nachhaltigkeit sehr wichtig ist, kann ich auch bei meinen Fonds darauf achten nachhaltig zu investieren?
Nachhaltige Unternehmen sind meist innovativ und verfügen über zukunftsfähige Produkte und Geschäftsmodelle. Daher können sie ihre Risiken, wie z. B. Kosten aus CO2-Steuern, minimieren. Häufig weisen sie weniger Umwelt- und Sozialprobleme auf. Das wirkt sich wirtschaftlich positiv aus – und damit auch auf den Aktienkurs. Doch nicht nur das: Je geringer die Risiken der Unternehmen, in die der Fonds investiert hat, desto geringer ist das Investitionsrisiko des Fonds. Negative Ereignisse aus den Bereichen Umwelt, Soziales oder Unternehmensführung können bei deren Eintreten jedoch auch negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines Ausstellers und damit auf den Wert der Investition haben.
Unser Ziel bei ERGO ist nachhaltiges Wirtschaften. Selbstverständlich gehören daher nachhaltige Investitionen für uns seit vielen Jahren zu unserer Unternehmensphilosophie. Dies spiegelt sich auch in unseren Produkten wider. So haben wir zum Beispiel mit dem MEAG Nachhaltigkeit einen ausgezeichneten Investmentfonds im Angebot, der genau diese Kriterien berücksichtigt.
Und unser diesbezügliches Angebot wächst stetig weiter: ab März 2021 erweitertet sich unsere Angebotspalette auf insgesamt fünf nachhaltige Investmentfonds.
Herr Dr. Sudmann, vielen Dank für das Interview.
Gut aufgestellt in die Zukunft
Du zahlst nicht mehr bar, beziehst Ökostrom und gehst mit der Baumwolltasche shoppen?
Nur ein Thema steht noch an: Eigentlich müsstest du etwas für deine finanzielle Zukunft tun, aber du weißt nicht genau was und wie.
Diese Planung muss kein Geheimnis bleiben. Informiere dich gleich hier, was du tun kannst.
[1] Diese Modellrechnung ist unverbindlich. Die angenommene Wertentwicklung pro Jahr ist ein geschätzter Wert und stellt weder eine Wiedergabe der Realität dar, noch ist sie ein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Das tatsächliche Ergebnis ist von der aktuellen Kapitalmarkt- und Währungsentwicklung abhängig und kann besser oder schlechter ausfallen. Die Anlage erfolgt zum Ausgabepreis, d.h. unter Berücksichtigung des Ausgabeaufschlags. Neben den bereits auf Fondsebene anfallenden Kosten (wie z.B. Verwaltungsvergütung) werden keine weiteren Kosten (wie z.B. Depotgebühren) oder eventuelle steuerliche Auswirkungen berücksichtigt, die das Anlageergebnis schmälern.
[2] Die Abkürzung ESG steht dabei im Englischen für Environmental, Social und Governance, also: Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung.
[3] Journal of Sustainable Finance & Investment: ESG and Financial Performance: Aggregated Evidence from More than 2000 Empirical Studies, 2015
54 Bewertungen