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Helden der Kindheit

Günter Dachs

„Als Kind war ich Fan von Kung Fu-Filmen und fand natürlich auch Western mit den Film-Helden Winnetou und Old Shatterhand richtig spannend“, erinnert sich unser Autor Günter Dachs. „Mit meinem Bruder schaute ich mir gerne diese Actionfilme an und erfreute mich an den toll choreografierten Kampfszenen“. Das dadurch mitunter auch Situationen entstanden, die so nicht geplant waren, erzählt Günter hier:

Was haben Kung Fu-Panda und Kung Fu-Dachse gemeinsam? – sie sind unfallgefährdet.

Zwei Mal nämlich brachte uns diese Vorliebe ziemlichen Ärger ein:

Die Kung Fu-Dachse in Action

Normalerweise sind wir friedliebende musikalische Brüder und machen auch zusammen als Duo Unterhaltungsmusik. Aber eines schönen Nachmittags stach uns der Hafer. Unsere Eltern waren im Urlaub und mein Bruder und ich wollten uns einen schönen, entspannten Nachmittag vor dem Fernseher machen.

Am Abend zuvor lief ein Kung Fu-Film, den ich auf Video aufgenommen hatte. Gemütlich schauten wir uns den Film an und waren hin und weg von den fantastischen Kampfszenen. Besonders die Szene, bei dem ein Kung Fu-Kämpfer einen anderen ansprang und fast waagrecht den Gegner mit dem gestreckten Fuß umstieß, begeisterte mich. Nachdem der Film aus war unterhielten wir uns über die verschiedenen Angriffsmöglichkeiten im Kung Fu.

Die richtige Technik muss gelernt sein

Übermütig, wie Jugendliche oder junge Männer nun mal sind, wollte ich den Frontalangriff an meinem Bruder ausprobieren. Ich wollte ihn natürlich nicht richtig treffen, sondern wie die Schauspieler den Angriff knapp vor dem Körper stoppen.

Hals und Beinbruch

So stand ich also vor meinem Bruder und kündigte meinen Angriff an. Ich nahm Anlauf und stieß mich mit dem linken Bein ab, brachte mich in der Luft in die waagerechte Stellung und streckte das rechte Bein aus.

Leider stand ein Fernsehhocker im Weg und verkürzte meine Flugbahn, so dass ich unsanft auf meinem linken Knie landete. Ein komisches Geräusch (so als wenn man den Hähnchen-Schenkel vom Grillhähnchen abtrennt) erklang, bevor ein wahnsinniger Schmerz in mein Knie drang. Das Knie schaute auf einmal doppelt so breit aus – komisch.

Notarzteinsatz wie im Actionfilm

Unter größten Schmerzen sehnte ich den Notarzt herbei. Dieser stellte gleich fest, dass mein Knie ausgekugelt war. Ich sagte, dass ich unglücklich über den Fernsehschemel gestolpert und hingefallen bin. Über mein Praktikum als Kung Fu-Kämpfer verlor ich lieber kein Wort. Ich hatte mit meinem Bruder ausgemacht, dass wir von unseren Kampfkünsten nichts erzählen. Der Notarzt konnte vor Ort das Knie leider nicht einkugeln, da jede Bewegung zu schmerzhaft war. Später, im Krankenhaus, wurde mein Knie dann versorgt und wieder eingekugelt.

Für Unfälle die nicht so glimpflich verlaufen, empfiehlt es sich auch schon für die jüngere Generation eine Unfallversicherung abzuschließen. Geht es dann nämlich um einen Beinbruch der operiert und eventuell sogar mit Hilfe umfangreicher Reha-Maßnahmen wieder vollständig mobilisiert werden muss, springt diese ein. Die entsprechende Beratung und anfallende Kosten dafür übernimmt die Unfall-Assistenzleistung RehaHilfe Aktiv der ERGO.

Späte Beichte

Erst mit 51 Jahren habe ich meinen Eltern von dem tatsächlichen Unfallhergang erzählt. Solange blieb die Geschichte ein Geheimnis zwischen meinem Bruder und mir. Wir haben seit dem Unfall nie mehr gekämpft. Unsere ganze Energie steckten wir stattdessen in unser musikalisches Talent und musizieren nun schon ein ganzes Leben lang zusammen.

 

Das zweite Mal, wir waren gerade mitten in unserer Western-Phase, war immerhin für mich nicht schmerzvoll:

Old Shatterhand im Tal der Toten

Mit meinem jüngeren Bruder spielte ich gerne Cowboy und Indianer (so wie fast alle Jungs in dieser Zeit). Einmal kam noch ein Kumpel dazu und wir beschlossen, Winnetou und Old Shatterhand nachzuspielen. Unser Kumpel brachte Pfeil und Bogen mit. Die Pfeile waren sogar mit einer richtigen Eisenspitze (heutzutage undenkbar- Kinder bitte nicht nachmachen!!!) versehen.

Wir gingen also mit Pfeil und Bogen, Plastikmesser, Gummi-Tomahawk und Plastik-Spielzeug-Gewehr bewaffnet in den Wald. Mein Kumpel war Winnetou, ich Old Shatterhand und mein kleiner Bruder ein Indianer.

Showdown in der Teufelsschlucht

Tief im Wald befindet sich eine lange Waldesschlucht, die auch Teufelsschlucht genannt wird. Für uns war diese Schlucht das Tal der Toten. Winnetou und ich verfolgten den gefährlichen Indianer (meinen Bruder) und fingen ihn auch, wie es sich für gestandene Helden so gehört.

Ãœbermut tut selten gut

Nachdem wir meinen Bruder gefangen hatten, wurde er an einen Baum mit Hilfe zweier Hosengürtel (Faustregel: zwei Gürtel reichen für einen Baum und einen Gefangenen) festgebunden. Mein Bruder fand die Situation am Baum (Marterpfahl) anfangs noch ziemlich lustig. Natürlich musste er am Marterpfahl (sagt ja schon der Name) gemartert werden. Ich nahm Winnetou´s Pfeil und Bogen und kündigte an, dass jetzt gleich knapp am Gefesselten vorbeigeschossen wird. Der Pfeil sollte auch wirklich einen Meter vor seinen Beinen im Boden stecken bleiben.

Als Kind hat man aber leider noch kein so gutes Zielwasser. Der Pfeil flog doch etwas weiter und traf meinen Bruder ins Schienbein.

Das war natürlich schlecht!

Ein Indianer kennt keinen Schmerz

Er schrie und hatte starke Schmerzen. Wir machten ihn schnell vom Baum los. Winnetou sagte noch: „Das war nicht ich – sondern mein Bruder Old Shatterhand.“  Natürlich war ich jetzt der Depp. Mein verletzter Bruder war not amused, blutete und weinte. Mit einem Papiertaschentuch, das wir auf die Wunde drückten und einer Schnur, die wir um das Bein wickelten, hatten wir einen für uns professionellen Verband angelegt. Wir trösteten ihn mit Sprüchen wie „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“ und er musste sein Indianerehrenwort geben, dass er nichts den Eltern erzählt.

Nachdem er sich wieder beruhigt hatte, spielten wir weiter. Er jammerte zwar zwischendurch, aber wir ermutigten ihn, dass der Schmerz schon weggehen wird. Kinder können mitunter grausam sein.

Ehrlich währt am längsten

Abends, beim Fernsehen gemeinsam mit unseren Eltern, fing mein Bruder plötzlich zum Jammern an. Meine Eltern wollten natürlich wissen, was los ist. Er erzählte daraufhin alles und zeigte seine Wunde. Mein Vater fuhr mit ihm sofort zum Hausarzt, dort wurde die Wunde ordentlich versorgt.

Klar, dass ich eine Standpauke bekommen habe. Mir tat mein Bruder inzwischen auch richtig leid und ich verzieh ihm sogar, dass er seinen Indianerschwur brach.

Kinder sind oft wild und müssen ihre Grenzen erst noch austesten. Wie ihr ihnen trotzdem helfen könnt, nicht jeden Unfall mitzunhemen, sagen wir euch:

  1. Gefahren erklären, Regeln aufstellen und konsequent einhalten
  2. Sich seiner Vorbildfunktion bewusst sein
  3. Kindern vielfältige Bewegungserfahrungen ermöglichen. Unkalkulierbare Risiken ausschließen!
  4. Kindern ausreichend Zeit zum Üben geben. Sie dabei weder drängen, noch verunsichern
  5. Auch frühzeitig schon absichern, falls doch mal etwas passiert. Für alle, die auf einen Unfallschutz mit wertvollen Assistenzleistungen nicht mehr verzichten wollen: Wer sich jetzt entscheidet, zahlt erst ab September!


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