Wusstest du, dass bereits 7 % aller Erstklässler ein Smartphone haben?[1] Nicht selten steckt zum großen Tag der Einschulung ein Handy in der Schultüte. Kein Wunder: Viele Eltern fühlen sich besser, wenn das Kind jederzeit erreichbar ist. Und doch bleibt die Frage: Sollten Grundschüler bereits ein Smartphone mit Internetzugang und Apps besitzen? Medienkompetenz und digitale Achtsamkeit sind das Stichwort. Ich verrate dir, worauf du achten musst, wenn dein Kind ein Handy hat – und welche tollen Alternativen es als Geschenk zur Einschulung gibt.
Das erste Mal alleine unterwegs. Wenn sich die Kinder das erste Mal mit Schulranzen auf den Weg machen, platzt das Elternherz vor Stolz. Gleichzeitig mischt sich die Sorge dazu: “Geht alles gut?” Für viele Mütter wie Väter der Moment, in dem das erste Mal über ein Handy nachgedacht wird. So kann sich das Kind jederzeit melden und auch die Mutter oder der Vater können immer Kontakt mit ihrem Kind aufnehmen. Auch wenn die meisten Eltern bei Erstklässlern noch zögerlich sind, ab der zweiten Klasse besitzt fast ein Drittel der Schüler ein Smartphone.[2] Im Alter von zehn bis elf Jahren ist es schon die Hälfte, die über Messenger-Dienste und soziale Medien kommunizieren kann. Und ab der weiterführenden Schule – mit 12 und 13 Jahren scheint der Smartphone-Kampf vergeblich: für 74 % aller Schüler gehört das Gerät zum Alltag.
Doch wann ist ein Handy wirklich sinnvoll? Und wie bringe ich meinem Kind die richtige Nutzung bei? Ich verrate dir, was du über digitale Achtsamkeit bei Kindern wissen musst.
Inhalt des Blog-Artikels:
Ein Smartphone für mein Kind – alle Informationen
Per se spricht erstmal nichts gegen ein Handy. Fühlen sich alle wohler bei dem Gedanken, dass das Kind ein Handy mit sich führt, sollte man auch eins besorgen. Das macht Sinn, wenn das Kind einen längeren Schulweg hat oder öfter mit dem Bus oder anderen öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist. So kann sich das Kind bei Verspätungen oder anderen Herausforderungen melden. Auch Kinder, die gesundheitliche Probleme haben oder Schwierigkeiten mit dem Start in der Schule, können sich mit einem Handy in der Tasche sicherer fühlen. Trotzdem solltest du dir die Frage stellen: Muss es wirklich ein Smartphone sein?
Mein Tipp: Für den Anfang ein einfaches Handy nehmen. Kinder im Alter von 6 bis 7 Jahren sollten Mobiltelefone besitzen, die vor allem eine Funktion haben: das Telefonieren. So können sie im Notfall die Bezugsperson erreichen. Smartphones mit freiem Internetzugang und zahlreichen Apps sind in dem Alter kontraproduktiv für die Konzentration und können schnell überfordern. Zudem lenken sie zu sehr von Schule, neuen Freundschaften und dem Offline-Leben ab. Außerdem sollten Kinder erst mit einem Smartphone in Berührung kommen, wenn sie die Gefahren des Internets richtig einschätzen können. Diese Reife erlangen Kinder laut Experten allerdings erst im Alter von 12 Jahren.[3] Wenn der Familiensegen aber sonst total schief hängt, können Kinder ab 9 Jahren schon mal das Smartphone von Mama und Papa nutzen oder auch ein eigenes bekommen – jedoch nur mit ausgewählten Apps, aktivierten Jugendschutzeinstellungen und mit stark beschränktem Internetzugang.
Gleichzeitig ist es wissenschaftlich belegt, dass Kinder im jungen Alter möglichst wenig Bildschirmzeit an Geräten wie Smartphones, Laptop & Co. verbringen sollten, um konzentrationsfähiger und aufgeschlossener zu sein. Heißt: Je weniger, desto besser. Eine gesunde Entwicklung ist das einfache Handy in der Grundschule (wenn benötigt), ab der weiterführenden Schule und dem Vernetzen der Schüler untereinander, wird ein Smartphone empfohlen.
Was bedeutet digitale Achtsamkeit im Alltag?
In unserer digitalisierten Welt ist es wichtig, Kindern frühzeitig einen gesunden Umgang mit Medien beizubringen. Je eher du digitale Achtsamkeit innerhalb der Familie etablierst, desto leichter fällt es den Kleinen, ihren Medienkonsum bewusst zu regulieren. Eine wichtige Kompetenz ist hier, ein Maß an digitalem Konsum zu finden. Die Bundesregierung rät Eltern dazu, Kindern im Alter von sechs bis zehn Jahren pro Tag maximal 45 bis 60 Minuten Bildschirmzeit einzuräumen. Diese umfasst jedoch nicht nur das Handy, sondern auch Tablets, Computer oder Fernseher. Im besten Fall gehen Eltern mit gutem Beispiel voran und legen ihr Smartphone im Umgang mit den Kindern öfter mal zur Seite. Kurz: Digitale Achtsamkeit bedeutet, dass die ganze Familie in ihrem Alltag sehr bewusst Medien konsumiert und ausreichend Alternativen zur Beschäftigung ohne Smartphone & Co. hat.
Aufgepasst: Cybermobbing & andere Gefahren der Digitalisierung
Hinzu kommt, dass Eltern ihre Kinder für die Gefahren im Internet sensibilisieren können. Gerade Cybermobbing ist bei den Kindern und Jugendlichen von heute im Zuge der Digitalisierung ein großes Thema. 8 bis 14 % aller Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen in Deutschland haben Erfahrung mit Cybermobbing.[4] Doch wie kannst du deine Kinder davor schützen? Die wichtigste Regel zum Schutz vor Cybermobbing oder anderen Gefahren: Kinder sollten niemals Fotos verschicken, mit ihren Daten und Informationen sehr vorsichtig umgehen und nicht mit Fremden über das Internet kommunizieren. Also: Sensibilisiere dein Kind für den Umgang mit den eigenen Daten und geh mit bestem Beispiel voran.
Wichtig ist hier auch die offene Kommunikation miteinander. Mein Tipp: Schaffe ein Vertrauensverhältnis zu deinen Kindern, sodass sie dir grundsätzlich bei Problemen und Sorgen ihr Herz ausschütten. Ermutige sie gleichzeitig dafür, bei unangenehmen Situationen deinen Rat einzuholen. Es kann auch helfen, Kindern ihre Rechte im Internet zu verdeutlichen und Grenzen aufzuzeigen. Und: Zeige Interesse an dem, was deine Kinder an den Geräten treiben. Je involvierter du bist, desto eher bemerkst du Gefahren oder Probleme.
Übrigens: Mit dem Internetschutzbrief von ERGO sichern sich Eltern (und ihre Kinder) zusätzlich vor Gefahren im Internet ab. Mehr Infos dazu findest du hier.
Hast du schon mal was von der Initiative Schutzraum Medienkompetenz Internet gehört? Die Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, Bewusstsein zu schaffen für die Chancen und Risiken des Internets.
Eine meiner wichtigsten Erkenntnisse ist, dass Eltern sich sehr viel Zeit nehmen, um ihre Kinder – meist zu Fuß – zur KiTa oder zur Grundschule zu bringen. Über Monate begleiten sie sie und erklären ihnen, wie wichtig es ist, an Ampel und Zebrastreifen aufzupassen. Sie begleiten sie auch viele Jahre auf den Spielplatz, natürlich, weil es toll ist, aber auch, damit den Kindern nichts passiert. Viele Eltern begleiten ihre Kinder jedoch nicht oder weitaus weniger intensiv auf den Weg ins Internet oder auf den Online-Spielplatz, wo sehr viele Gefahren herrschen, wie zum Beispiel Cybermobbing und Cybergrooming. Daher ist es wichtig, dass auch hier die Eltern sich mit den Themen Smartphone, sozialen Netzwerken und Online-Gaming beschäftigen.
Hanno Lenz, Gründer von Schutzraum Medienkompetenz Internet
Daher bietet die Initiative Schutzraum Medienkompetenz Internet, Eltern von Kindern zwischen 6 und 14 Jahren – und auch den Kindern und Jugendlichen selbst – Orientierungshilfen an. Mehr Infos findest du hier: Schutzraum Medienkompetenz Internet
Regeln für Smartphone & Co.
Um einen bewussten Umgang mit Medien zu finden, lohnt es sich – gemeinsam mit den Kleinen – Regeln für das Smartphone & Co. festzulegen. Hier kommen 8 Regeln, die du gemeinsam mit deinem Kind erarbeiten kannst:
- Es gibt eine feste Nutzungszeit für Kinder
- Eltern sollten ihren Kindern ein gutes Beispiel sein und sich ebenfalls an Zeiten halten
- Gemeinsame Aktivitäten ohne digitale Helfer sind ein Muss, um Kindern zu zeigen, wie schön das Leben abseits der Online-Welt ist
- Kein Smartphone beim Essen – Aufmerksamkeit ist für Kinder wichtig
- Mache dein Kind auf Kostenfallen wie Abos, In-Game-Käufe und Plus-Angebote aufmerksam
- Mehr Sicherheit gibt es mit Jugendschutzeinstellungen auf Smartphone & Laptop
- Die Schule ist eine handyfreie Zone – das Handy bleibt während des Unterrichts aus
- Nur kindgerechte Apps zum Spielen und Lernen
Aus eigener Erfahrung weiß ich: Verbote machen bestimmte Dinge noch interessanter. Deswegen ist es wichtig, in der heutigen Welt der Digitalisierung einen bewussten Umgang mit Medien aller Art zu finden und diesen so früh wie möglich auch bei den eigenen Kindern zu etablieren.
Das bessere Geschenk zur Einschulung
Muss es nun also ein Smartphone in der Schultüte sein? Nein! Eltern sollten hier auf Dinge setzen, die Freude bereiten, auf den neuen Lebensabschnitt hinweisen und möglichst wenig mit Medien zu tun haben. Was das sein kann? Hier kommen meine Tipps:
- Der Klassiker: tolle Brotdose, bunte Trinkflasche oder personalisierte Schreibutensilien
- Zum gemeinsamen Spielen: Bauspielzeug, Gesellschaftsspiele, Puzzle oder ein Spiel für Draußen
- Fan-Freuden: Trikot vom Lieblingsverein, Musik von der liebsten Band …
- Reiselust: Eine Reise mit Eltern und Großeltern in den Ferien
- Kuschelig: ein großes Kuscheltier, das aus der Schultüte rausguckt
- Leckerei: Süßigkeiten gehören in jede Schultüte
- Ohne Technik geht es nicht: eine Armbanduhr, ein Lern-Computer oder ein ferngesteuertes Auto
- Kleidung: das neue Lieblingsoutfit oder neue Sneaker für das große Schulkind
- Für die Zukunft: eine Kidspolice von ERGO. Hier wird ab dem Eintritt in die Schule für das Kind gespart und so bereits der Grundstein für eine Zukunft gelegt. Ob Führerschein, Studium oder Weltreise: Über dieses Geschenk freut sich das Kind mit 18 Jahren definitiv.
- Zur Erinnerung: eine Kinderkamera, mit der der erste Schultag festgehalten wird
Ich hoffe, meine Tipps helfen dir, die richtige Entscheidung für dein Kind zu treffen. Du hast noch mehr Ideen zum Thema Smartphone für Kinder? Dann schreib sie in die Kommentare!
#ERGOLebeachtsam
[1] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1104/umfrage/smartphone-besitz-von-kindern-nach-altersgruppen/
[2] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1104/umfrage/smartphone-besitz-von-kindern-nach-altersgruppen/
[3] https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/medienkompetenz-1772578.pdf
[4] https://www.lmz-bw.de/medien-und-bildung/jugendmedienschutz/cybermobbing/verbreitung-von-cybermobbing/
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