„Ich hab Rücken!“. Diesen Satz hat wohl so ziemlich jeder schon gehört. Rückenschmerzen ereilen früher oder später die meisten Menschen; manche, so wie ich, leiden immer wieder darunter.
Rückenschmerzen sind unter anderem ein Preis, den wir für den aufrechten Gang zahlen müssen. Wir sind das am wenigsten spezialisierte „Tier“ auf der Erde. Wir können laufen, kriechen, klettern, springen und und und. Eine tolle Sache, die wir unserer superstabilen und dabei superflexiblen Wirbelsäule verdanken. Der moderne Mensch rennt, springt und klettert nur leider immer weniger. An stundenlanges vor dem Computer-Sitzen hat die Evolution nicht gedacht.
Deshalb ist es wichtig, dass wir für Ausgleich sorgen.
Einfach, weil’s wichtig ist
So wichtig: ein gesunder Rücken
So einfach: schmerzfrei werden mit unseren Tipps
Lendenwirbel, Ischiasnerv und Co.: Verschiedene Kriterien zur Einteilung von Rückenschmerzen
Eine der häufigsten Schmerzstellen ist der untere Rücken, das Kreuz und die Lendenwirbelsäule, der sogenannter lumbaler Schmerz oder das LWS-Syndrom. Diese Schmerzen können zum Beispiel ins Bein ausstrahlen und den Ischiasnerv reizen.
Bei einer maximalen Dauer von sechs Wochen spricht man von akuten Rückenschmerzen. Schmerzen zwischen sechs und zwölf Wochen werden als „subakut“ bezeichnet. Schmerzen die über zwölf Wochen hinaus anhalten, können chronisch werden.
Es gibt spezifische und unspezifische Rückenschmerzen:
Spezifische Rückenschmerzen rühren von einer direkten Schädigung der Bandscheibe (etwa einer Vorwölbung oder Osteoporose) oder einer anderen Krankheit, die in den Rücken schmerzhaft ausstrahlt.
Die Mehrzahl der Betroffenen hat unspezifische Rückenschmerzen. Diese kommen von Fehlhaltung und Bewegungsmangel oder falschen Bewegungen und Überlastung. Ebenso spielt die Psyche oft eine Rolle. Die Muskeln verkürzen, verspannen oder überdehnen sich oder die Faszien (Weichteilkomponente des Bindegewebes) verhärten. Belastend bei unspezifischen Rückenschmerzen können sein: mangelnde Bewegung, Übergewicht, Rauchen, psychosoziale Faktoren (Stress in der Arbeit, Liebeskummer…) und ergonomische Probleme am Arbeitsplatz.
Was tun bei Rückenschmerzen?
Bei akuten Rückenschmerzen empfiehlt es sich, einen Termin beim Arzt zu machen, um Krankheiten oder Schäden auszuschließen
Bitte nicht den starken Mann oder Frau spielen! Dazu ist unsere Gesundheit viel zu wertvoll und Schmerzen nehmen uns die Freude am Leben.
Ein kritischer Blick auf die Lebensumstände
Treten Schmerzen auf, sollten Sie einen Blick auf Ihre Lebensumstände werfen. Fahre ich mit dem Auto in die Arbeit, um dann stundenlang im Büro zu sitzen? Danach wieder heim und ab auf die Couch? Wo kann ich für angemessene Bewegung sorgen?
Zumindest ein Spaziergang an der frischen Luft sollte im Alltag zeitlich machbar sein
Sie müssen nicht gleich täglich die anstregendsten Workouts machen. Diese Übermotivation hält meist eh nicht lang, daher ist es wichtig, dauerhaft etwas für sich zu tun.
Hier sind meine Tipps, um Rückenschmerzen vorzubeugen
1) Richtige Körperhaltung
Sorgen Sie für Abwechslung! Stehen Sie ab und zu auf, oder arbeiten Sie im Stehen. Ändern Sie gelegentlich die Sitzposition und achten auf die richtige Sitzhöhe und Blickhöhe zum Bildschirm. In größeren Firmen gibt es meist einen Ansprechpartner für dieses Thema.
2) Ausreichend trinken
Wasser ist das Beste, denn es polstert den Körper auf. Nicht nur die Bandscheiben, auch die Haut und das Gehirn brauchen Wasser. 70-80 Prozent des Körpers bestehen daraus. Morgens auf nüchternen Magen ein großes Glas Wasser, vielleicht mit einem Schnitz Zitrone, ist schon mal ein guter Start. Ich stelle mir im Büro immer meinen „Humpen“ neben den Bildschirm und trinke auch dann, wenn ich keinen Durst verspüre.
3) Massage gefällig?
Bei akuten Schmerzen ist es schön, eine Massage zu bekommen, entweder verschrieben vom Arzt in der Krankengymnastikpraxis oder auf eigene Kosten in der Massagepraxis.
4) Yoga-Übungen
Wenn der Arzt Rückenschule empfiehlt, sollte es neben der Therapie auch Tipps geben, wie man in Zukunft „besser auf sich aufpassen“ kann – sprich Rückenschmerzen in Zukunft im besten Fall vermeidet, indem man die Rückenmuskulatur stärkt und, ganz wichtig, auch die Bauchmuskulatur! Nicht nur starke Rückenmuskeln stützen die Wirbelsäule, auch die Antagonisten, sprich Gegenspieler, wollen trainiert sein. Übungen zu Hause kann man super einfach nach Feierabend machen, am besten mit Yoga.
Hier haben sich die fünf Tibeter bei mir bewährt. Egal wo und wann – ohne Fitnessstudio, Equipment und viel Platz – können diese fünf Übungen ausgeführt werden. Morgens nach dem Aufstehen zum Beispiel, kann man den Tag so ideal starten und Körper und Seele in Einklang bringen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Psyche und Körper bilden eine Einheit. Ist das eine gestört, leidet auch das andere. Depressionen und Schlafstörungen sind tatsächlich eine häufige Ursache. Um länger andauernde Schmerzen oder sogar eine Chronifizierung im Rücken zu vermeiden, sollten Sie auf beides achten.
Die sogenannte „multimodale Therapie“ hat das Ziel, Psyche und Rücken wieder aufzurichten
Rückenschmerzen können verschiedenste Ursachen haben und viele andere Symptome und Beschwerden hervorrufen. Sie sollten immer Rat von einem Arzt einholen! Von Selbstdiagnose, Selbstbehandlung oder Selbstmedikation rate ich hier dringend ab.
Kennt Ihr auch das Problem Rückenschmerzen oder kennt Ihr noch weitere Tipps um diese zu vermeiden? Dann schreibt uns gerne.
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