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Weihnachtstraditionen: So feiert die Welt

Lara Jaschke

Wusstest du, dass die Tradition der Weihnachtsgeschenke bis zu den alten Römern zurückreicht? Durch Gaben erhofften sie sich Glück für das neue Jahr. Die Bescherung, wie wir sie heutzutage am Heiligen Abend kennen, ist so allerdings erst im 18. Jahrhundert entstanden.[1] Interessant, die Geschichte der Weihnachtstraditionen, oder? 

Wenn man mich fragt, könnte ja das ganze Jahr über Weihnachten sein. Zumindest sage ich das immer noch Anfang Dezember. Im Januar bin ich dann aber doch jedes Jahr wieder froh, wenn der ständige Trubel endlich vorbei ist.

Dennoch ist Weihnachten für mich die schönste Zeit im Jahr. Bereits ab August gehe ich vor allem meinem Freund mit dem Satz „Bald ist Weihnachten!“ auf die Nerven. Daher ist es unumgänglich für ihn, all meine Traditionen, die ich von klein auf erlebt habe, weiterzuführen. Sei es das Plätzchenbacken, das weihnachtliche Dekorieren der Wohnung oder die vielen Adventskalender, die jedes Jahr bei uns im Esszimmer stehen. Allein letztes Jahr haben wir zum Beispiel neun Sorten Plätzchen an einem Tag gebacken! Wenn ich jetzt zurückdenke, frage ich mich, wie wir das geschafft haben – wir waren dieses Jahr schon mit fünf Sorten gut beschäftigt. Traditionell wird außerdem der Weihnachtsbaum immer am zweiten Adventswochenende gekauft.

Aber welche weiteren Traditionen aus anderen Ländern gibt es? Wie wird zum Beispiel Weihnachten in Schweden gefeiert? Und was hat es eigentlich mit einer Gurke, versteckt im Weihnachtsbaum, auf sich?“

Heute stelle ich dir einige Traditionen aus verschiedenen Ländern vor, wie dort Heiligabend gefeiert oder auch die Vorweihnachtszeit verbracht wird. Wer weiß, vielleicht entdeckst du ja sogar eine neue Tradition für dich? Viel Spaß beim Lesen!

Weihnachtstraditionen in Schweden

Genau wie in Deutschland werden in Schweden an Heiligabend die Geschenke ausgepackt. Nach der Bescherung folgt dann das Weihnachtsbüfett aus mehreren Gängen, was dort auch „Julbord“ genannt wird. „Glögg“, also Glühwein, eröffnet die Schlemmerei.

Als erstes Gericht kommen eingelegter Hering und Lachs auf den Tisch, bevor als Hauptgang dann „Köttbullar“ serviert wird. Kommt dir da nicht auch gleich ein gewisses schwedisches Möbelhaus in den Sinn? 🙂 Neben den Fleischbällchen werden außerdem auch Wildspezialitäten gegessen, unter anderem Elch. Auch hungrige Hausgeister haben Glück: Sie werden besänftigt, indem schwedische Familien Milchbrei vor die Tür stellen.

Übrigens: Der Weihnachtsmann wirft an Heiligabend die Geschenke durch das Fenster hinein – man sollte also daran denken, immer gut zu lüften ;-)“

Bevor allerdings all das passiert, werden am Nachmittag des Heiligen Abends Disney-Filme mit Donald Duck geschaut, eine Tradition, die bereits seit 1960 existiert.

Isländische Weihnachtsbräuche, die du kennen solltest

Eines der schönsten Dinge in der Vorweihnachtszeit in Island ist der Adventskalender. In Island jedoch hat dieser nicht 24, sondern nur 13 Türchen. Dort gibt es nämlich anstatt des Weihnachtsmanns 13 „Weihnachtsgesellen“. Diese leben bei ihren Troll-Eltern Grýla und Leppalúði und deren schwarzer Katze „Jólakötturinn“ im Hochland. Grýla, ein riesiger und furchterregender Troll, isst unartige Kinder, die von Leppalúði, dem faulen Troll-Vater, oder der Katze „gesammelt“ werden. Die Katze allerdings verspeist nur Kinder, die vor Weihnachten kein neues Kleidungsstück bekommen haben. So sollte man zumindest ein Paar Socken an die Liebsten verschenken! Jedes Jahr wird eine riesige Skulptur der Weihnachtskatze auf dem Laekjartorg-Platz in der Innenstadt von Reykjavik aufgestellt.

Die 13 Söhne von Grýla und Leppalúði nennt man auch die „Yule Lads“. Diese bringen den Kindern, die ihre Schuhe auf die Fensterbank gestellt haben, an den 13 Tagen vor Weihnachten Geschenke. Wer aber unartig war, bekommt nur eine faule Kartoffel.

In der Nacht vom 11. Dezember, also 13 Tage vor Heiligabend, kommt der erste Geselle in die Stadt. In den darauffolgenden Nächten kommen nacheinander die restlichen Gesellen, sodass am 24. Dezember alle Weihnachtsgesellen in der Stadt sind. Ab dem ersten Weihnachtsfeiertag kehren sie nach und nach wieder in ihre Heimat zurück. Am 6. Januar verlässt somit der letzte der 13 Gesellen die Stadt. Dieser Tag wird deshalb auch „der Dreizehnte“ („Þrettándinn“) genannt. Üblicherweise werden an dem Tag dann Lagerfeuer überall im Land veranstaltet. Außerdem kann es vorkommen, dass kleine Paraden mit Trollen, Elfen und anderen Kreaturen an dir vorbeiziehen.

Spanien: Weihnachtstraditionen und -leckereien

Der Heilige Abend in Spanien heißt „la Noche Buena“ und wird, wie in Deutschland auch, am 24. Dezember gefeiert. An diesem Abend kommt traditionellerweise die gesamte Familie zum gemeinsamen Abendessen zusammen.

Zwischendurch oder auch erst nach dem Essen gibt es eine Süßigkeit namens „Turron“. Diese besteht aus gerösteten Mandeln, Zucker, Eiweiß und Honig, oftmals zusätzlich mit kandierten Früchten, Schokolade oder Marzipan. Anschließend wird „la Urna del Destino“, was auf Deutsch „die Urne des Schicksals“ heißt, geholt, in der sich sowohl kleine Geschenke als auch Nieten befinden. Man darf solange Päckchen daraus ziehen, bis jeder ein Geschenk erhalten hat.

Vier Tage später, also am 28. Dezember, ist der sogenannte „Dia de los inocentes (=„Tag der unschuldigen Kinder“), ein Tag, an dem die Kinder ganz offizielle Streiche spielen dürfen.

Letztendlich ist die eigentliche Bescherung, wie wir sie an Heiligabend kennen, erst am 6. Januar, dem Tag der Heiligen Drei Könige, die den Kindern Geschenke bringen. Diese Tradition geht auf die Erzählung zurück, dass Caspar, Melchior und Balthasar erst am 6. Januar beim neugeborenen Jesuskind angekommen sind, um es mit Geschenken zu ehren.

An diesem Tag gibt es traditionell einen „Dreikönigskuchen“, auch „Resoco de Reyes“ genannt, einen ringförmigen Kuchen, in dem sich eine kleine Figur befindet. Derjenige, der diese Figur in seinem Stück Kuchen findet, ist für den Rest des Tages der „König“.

Ursprüngliche Weihnachtstraditionen in Rumänien

In Rumänien ist Weihnachten das wichtigste Fest des Jahres, bei dem es viele alte Bräuche gibt. Die festlichen Aktivitäten starten bereits an Heiligabend und ziehen sich bis in den nächsten Tag hinein. Denn die Bescherung erfolgt nicht am 24., sondern erst am 25. Dezember. An Heiligabend selbst wird der Weihnachtsbaum geschmückt.

Außerdem wird an diesem besonderen Tag so lange gefastet, bis die Sonne untergeht und die ersten Sterne zu sehen sind. Einige Menschen mit orthodoxem Glauben fasten sogar schon 40 Tage vorher und verzichten in dieser Zeit auf Fisch, Fleisch und Eier. Dadurch wollen sie sich auf das Fest vorbereiten.

An Heiligabend wird dann als Hauptgericht Schweinefleisch gegessen. Am 25. Dezember ist das letztendlich „richtige“ Weihnachten. Es werden Vorspeisen gegessen wie verschiedene Wurstsorten, sauer eingelegtes Gemüse oder eine Art rumänische Polenta. Als Hauptspeise wird dann wieder Schweinefleisch, aber auch zum Beispiel Braten, Karpfen, Pute oder Gans serviert. Auch an Nachspeisen mangelt es nicht: Als Dessert werden zahlreiche Backwaren, Torten und Kuchen gegessen.

Eine große Rolle spielen hier an Weihnachten auch die so genannten Colindători, Gesangsgruppen ähnlich wie Sternsinger. In traditionellen Gewändern, meist aus Pelz, ziehen die Kinder von Haus zu Haus und tragen dort Lieder, Gedichte und Glückwunschbotschaften vor. Anschließend erhalten sie als Belohnung Süßigkeiten, Obst und manchmal sogar etwas Geld. Alle wandernden Singgruppen werden von einer „Capra“ begleitet. „Capras“ sind Personen, die als Ziege verkleidet verschiedene Späße treiben und den besuchten Familien einen Schrecken einjagen sollen.

Einzigartige Weihnachtsbräuche in Lettland

Das lettische Weihnachtsfest ist einzigartig in seiner Fülle an Traditionen, die sowohl heidnischen als auch christlichen Ursprungs sind. Früher hat man an Weihnachten die Wintersonnenwende gefeiert und auf diese Weise die Rückkehr der Sonne und der längeren, helleren Tage beschworen. Auch heute werden noch viele Bräuche aus dieser Zeit weitergeführt: Es ist üblich, am Heiligen Abend einen Eichenbalken von Haus zu Haus zu ziehen, welcher abschließend auf dem letzten Hof verbrannt wird. So soll Übel vernichtet und der Sonne neue Kraft gegeben werden.

Zum Heiligabend gehört in Lettland auch das Budéli. Hierbei verkleidet man sich als Tier, Sonne oder sogar als Tod und zieht lautstark von Haus zu Haus, um böse Geister zu verjagen. Der Weihnachtsbaum wird außerdem in Lettland gerne mit Strohsternchen dekoriert – damit symbolisiert man die Sonne – sowie mit getrockneten Blumen. Gegessen wird traditionell Deftiges: Spezialitäten wie Blutwurst, Sauerkraut oder Schweinebraten stehen hier im Mittelpunkt; es ist nicht unüblich, dass sogar ein ganzer Schweinekopf die Tafel schmückt! Neun Mal sollte man an Weihnachten essen, denn so, sagt man, wird man im nächsten Jahr glücklich und reich.

Weihnachtstraditionen in Norwegen

Wer Heiligabend in Norwegen verbringt, sollte am besten schon am Tag vorher aufgeräumt und gekehrt haben. Denn am Heiligen Abend selbst wird das nicht mehr möglich sein: In Norwegen werden an diesem Tag alle Besen und Wischmopps versteckt, die sich im Haus befinden. Das lässt sich auf einen tief verwurzelten Aberglauben der Norweger zurückführen. Dieser besagt, dass in der Weihnachtsnacht die Hexen und Geister aus ihren Verstecken hervorkommen, um auf den Besen durch die Nacht zu reiten und für Chaos zu sorgen. Damit das erst gar nicht geschehen kann, werden an Heiligabend die Besen versteckt.

In Norwegen gibt es außerdem keinen Weihnachtsmann, wie wir ihn in Deutschland kennen. Dort heißt der Weihnachtsmann „Julenissen“ und ist eigentlich auch eher ein Art Kobold oder Troll. Aus Angst, er würde den Kindern Streiche spielen, stellen diese ihm Schüsseln mit Sauerrahmgrütze vor die Tür, um ihn zu besänftigen.

Gegessen werden in der gesamten Weihnachtszeit viele regionale Deliktessen. Typische Weihnachtsgerichte aus Norwegen sind Svineribbe (Schweinerippchen), Pinnekjøtt (gepökelte Lammrippe) oder auch Fischgerichte wie Dorsch oder Kabeljau. Auch das Dessert kommt nicht zu kurz: Als Nachspeise gibt es oft einen speziellen Weihnachtskuchen namens „Julekake“, in welchem Rosinen, Nüsse und auch Kardamom zu finden sind.

Ein skurriler Brauch aus den USA

Und was hat es jetzt mit der Gurke am Weihnachtsbaum auf sich, die ich bereits angeteasert habe?

In den USA wird traditionell im Weihnachtsbaum eine kleine, künstliche Essiggurke aus Glas versteckt. Wer sie findet, erhält eine Belohnung: Oftmals bekommt der Entdecker ein Extra-Geschenk oder darf als Erstes mit dem Geschenke-Auspacken beginnen. Die Belohnungen können allerdings je nach Familie variieren. Nachdem die Gurke bekannterweise eine grüne Farbe hat, ist diese nochmals etwas schwerer im ebenfalls grünen Baum zu finden.

Die „Christmas Pickle“-Tradition begann der Sage nach im frühen 20. Jahrhundert. Häufig fehlte den Eltern damals das nötige Geld, um all ihren Kindern ein Geschenk zu Weihnachten zu kaufen. Daher bekam meistens nur das Kind, das als Erstes die Weihnachtsgurke fand, ein Geschenk.

Die Tradition der „Christmas Pickle“ hat tatsächlich auch in unsere Familie Einzug gefunden. Vor einigen Jahren hat meine Mama zusammen mit meinem Bonus-Papa (=Stiefvater) zum ersten Mal eine kleine Essiggurke aus Glas im Baum versteckt. Wer sie gefunden hat, bekam ein zusätzliches kleines Geschenk. Diese Person hatte dann außerdem im darauffolgenden Jahr die Aufgabe, die Gurke wieder neu zu verstecken. Und so geht das seitdem jedes Jahr so weiter. Einmal war sogar ich die glückliche Finderin und durfte mich über ein Kartenspiel freuen.

Weihnachtstraditionen in Deutschland

Auch hier in Deutschland gibt es einige Weihnachtstraditionen. Vom Plätzchenbacken über das Weihnachtsbaum-Aufstellen und -Schmücken bis hin zum Weihnachtsmarkt. Auch der Adventskranz oder das Adventsgesteck findet sich in der Weihnachtszeit in einigen Haushalten wieder. Bunt geschmückt und mit vier Kerzen, von denen jeden Sonntag vor Heiligabend eine weitere angezündet wird, ziert er viele Wohnzimmer- oder Esstische in Deutschland.

Doch Vorsicht! Die Kerzen sollten am besten nur dann brennen, wenn sich auch jemand im Raum befindet. Ansonsten kann es schnell passieren, dass das Gesteck oder der Kranz Feuer fängt und zu brennen beginnt.

Wusstest du, dass die Anzahl der Brände an Weihnachten um ganze 40 % steigt?

Brennen die Zweige des Adventskranzes erst einmal, haben sich die Flammen schnell auch anderweitig ausgebreitet. Ist dies der Fall, bleiben meist am Ende nur noch ein wenig Asche und viel teurer, beschädigter Hausrat zurück. Daher ist auch eine Hausratversicherung unabdingbar, die in genau solchen Fällen greift. Kennst du schon unsere Hausratversicherung? Damit hast du für unvorhergesehene Fälle bestens vorgesorgt und kannst die Weihnachtszeit ganz entspannt genießen.

Ich hoffe, dir hat mein Artikel über verschiedene Weihnachtstraditionen aus unterschiedlichen Ländern gefallen. Hast du selbst auch eigene Bräuche, die du an Weihnachten oder in der Adventszeit zelebrierst? Lass es uns in den Kommentaren wissen!

Damit wünsche ich dir frohe Weihnachten, Gleðileg jól oder auch Crăciun fericit! Und vergiss nicht: immer schön die Kerzen auspusten! 😉

#EinfachWeilWichtig

[1]  https://www.superillu.de/magazin/heimat/kultur/weihnachten/15-fakten-ueber-weihnachten-548


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