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Wenn der Sturm kommt

Isabell Kremer

Wenn ein Sturm naht und der Deutsche Wetterdienst eine Unwetterwarnung ausspricht, beginnt Deutschland mit den Vorbereitungen. Wie unterschiedlich diese bei Eigenheimbesitzern und Mietern aussehen, wurde mir dank Orkantief „Sabine“ und den Unwettern der letzten Wochen noch einmal so richtig klar.

So „überleben“ Eigenheimbesitzer und Mieter einen Sturm

15:24 – am Telefon

Alex wirkt merklich geschafft und platzt heraus:

Ich kann jetzt nicht reden!

Sie macht sich Sorgen, der tosende Wind könnte das Dach abdecken. Und ihr Mann schaut gerade nach dem Wasserstand im Keller – noch ist es trocken. Ob ich denn in Sicherheit sei? Die Rollos hätte ich ja bestimmt runtergelassen. Ob ich allein sei und Angst hätte? Dann würden wir natürlich weitertelefonieren.

Ich schaue mit einem Anflug von schlechtem Gewissen durch die Balkontür nach draußen: Ein Blumentopf rollt gerade munter über den Boden. Zu Alex sage ich nur:

Mach dir keine Sorgen. Ich habe natürlich schon vor Stunden alles wetterfestgemacht und bin sicher. Kümmere dich um deine Familie und dein Haus. Ich komme morgen gern und helfe euch aufräumen, wenn es nötig ist.

Was zuvor geschah

15:01 Uhr – in meiner Mietwohnung

Im Radio meldet der Moderator:

Achtung, die Unwetterwarnstufe wurde nun auf 3 angehoben. Bleiben Sie zuhause. Und machen Sie für den Sturm alles wettersicher.

Ein Blick aus dem Fenster zeigt: Es windet schon ganz ordentlich. Vielleicht sollte ich den Putzeimer und die Fußmatte besser vom Balkon holen.

Währenddessen – wenige Kilometer entfernt im Eigenheim meiner Freundin Alex

Emsiges Rennen. Das Spielzeug des Kindes muss aus dem Garten aufgesammelt werden. Sämtliche Blumentöpfe werden vor dem Sturm ins Haus geschleppt. Ein Ablauf wird geöffnet, falls die Dachrinne das Regenwasser nicht mehr packt. Ihr Mann prüft, ob die Abflüsse vor der Garage frei von Laub sind. Nicht, dass das Wasser wie beim letzten Unwetter plötzlich alles flutet. Inzwischen bahnen sich bereits „Sturzbäche“ ihren Weg Richtung Erde.

15:16 Uhr – in meiner Mietwohnung

Ich habe es mir mit einer Tasse Tee auf dem Balkon bequem gemacht. In eine dicke Decke gewickelt beobachte ich, wie sich der Baum vor meinem Haus im Wind biegt. Ob ich beim Aerobic auch so ächze?

Zur gleichen Zeit – wenige Kilometer entfernt im Eigenheim meiner Freundin Alex

Mann und Kind befinden sich nun ebenfalls im Haus. Rollos werden runtergelassen; Stecker aus den Dosen gezogen. Die Familie versammelt sich um den Wohnzimmertisch. Taschenlampen stehen parat. Der Mann muss gleichermaßen Frau und Kind beruhigen. Während der Kleine einfach nur bockt, weil er nicht draußen spielen darf, ist die Mama in wilder Panik: Ist die Schaukel auch ordentlich verzurrt? Könnte der Sonnenschirm auf der Terrasse umgeweht werden und die Balkonmöbel ruinieren? Müssen sie auch diesmal die ganze Nacht Wasser aus dem Keller schöpfen? Und welche Schäden stehen dem nagelneuen Familienauto bevor?

15:23 Uhr – in meiner Mietwohnung

Der Wind wurde mir zu heftig. Deswegen bin ich aufs Sofa umgezogen. Außerdem habe ich einen ordentlichen Schreck bekommen, als sich der Baum vor unserem Haus unsanft von einem großen Ast getrennt hat. Zum Glück ist er nicht auf die parkenden Autos gefallen. Menschen laufen ja – Gott sei Dank – schon seit Stunden nicht mehr draußen rum. Ich greife zum Telefon, um Alex anzurufen …

… Mach dir keine Sorgen. Ich habe natürlich schon vor Stunden alles wetterfestgemacht und bin sicher. Kümmere dich um deine Familie und dein Haus. Ich komme morgen gern und helfe euch aufräumen, wenn es nötig ist …

Diese Notlüge bitte ich nun zu entschuldigen: Alex ist Besitzerin eines Eigenheims. Sie hat einfach viel mehr zu verlieren im Sturm als ich. Da sollte sie sich nicht noch um mich sorgen müssen.

15:28 Uhr – in meiner Mietwohnung

Völlig unbelastet lehne ich mich auf dem Sofa zurück, lausche dem jaulenden Wind und denke an Alex, mit der ich um keinen Preis der Welt gerade tauschen will.

Der Tag nach dem Sturm

Als ich am nächsten Morgen zu Alex in die Neubausiedlung fahre, muss ich einigen umgestürzten Bäumen ausweichen. Wir haben uns zum Kaffee verabredet. Ihrem Haus ist nichts passiert. Auch Mann und Kind sind wohlauf. Doch etwas weiter die Straße runter hat der Sturm einen Baukran umgeweht. Er hat das neue Haus daneben aber knapp verfehlt. Also Glück im Unglück.

Tipp für alle Häuslebesitzer: Auch die finanziellen Folgen von Sturmschäden können abgesichert werden. So bleibt neben dem Stress wenigsten nicht noch eine fette Rechnung. Übrigens hilft die Hausratversicherung auch Mietern, wenn ihr teures Hab und Gut zu Schaden kommt. Weitere Infos gibt’s hier: Hausrat- und Gebäudeversicherung.

Anmerkung der Redaktion: Der Name wurde geändert

Hattest du auch schon Erfahrungen mit Sturmschäden oder ist bisher immer alles gut gegangen? Lass es uns wissen!


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