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Das Glück der Erde – Tipps für mehr Sicherheit beim Reiten

Alisa Schuermans

Wusstest du schon, dass es in Deutschland etwa 1,3 Millionen Pferde gibt? Pferde sind mein Leben. Bereits mit fünf Jahren habe ich mit dem Reiten begonnen. Viele Jahre und einige Knochenbrüche später sind mir auch die Gefahren dieses wundervollen Sports bewusst. Um das Risiko so gering wie möglich zu halten, habe ich einige Tipps für dich.

Einem bekannten Sprichwort zufolge versteckt sich das Glück der Erde auf dem Rücken der Pferde. Irgendetwas muss da tatsächlich dran sein… 🙂

Pferde stehen für mich für Freiheit, Anmut und Stärke. Diese Eigenschaften übertragen sie auch etwas auf uns Menschen, durch die einzigartige Verbundenheit zwischen Reiter und Pferd. Jedoch leben wir nicht in der rosaroten Wendy-Welt – auch ich nicht. So schön das Reiten und der Umgang mit dem Pferd sind, so risikoreich sind sie auch! Die Verletzungsgefahr darf man einfach nicht unterschätzen, man hat es schließlich mit einem 300 bis 800 Kilo schweren Tier zu tun, das auch einen eigenen Kopf hat.

Gegenseitiges Vertrauen – Pferde verstehen

Es gibt vielfältige Wege, wie man mit Pferden arbeiten kann. Jeder kann das für sich und sein Pferd selbst entscheiden!

Ich habe unzählige Bücher gelesen über verschiedene Reitweisen, Pferdeverhalten, Bodenarbeit usw. Dabei haben wir, mein Pferd und ich, für uns einen guten Weg gefunden.

Pferde zu verstehen ist wie eine neue Sprache zu lernen und ich bin nicht sehr sprachbegabt. Ich habe sehr lange gebraucht, um die verschiedenen Gesichtsausdrücke und Körperreaktionen richtig zu deuten. Viele Signale sind auch mehrdeutig, das hat es für mich nicht gerade einfacher gemacht.

Für uns war die Bodenarbeit nach Pat Parelli ein guter Weg, uns gegenseitig besser zu verstehen und auch das Vertrauen zu stärken. Denn wenn es vom Boden aus nicht klappt, wie soll es dann im Sattel funktionieren?

Sicher im Sattel beginnt am Boden

Sicherheit beginnt schon in der Box oder auf der Koppel. Pferde können fast rundherum sehen, deshalb nehmen sie auch kleinste Bewegungen in ihrer Umgebung wahr. Sie verfügen über einen ausgeprägten Fluchtreflex. Unbekannte, vor allem große Objekte erleben sie als Bedrohung, wenn sich diese auf sie zubewegen.

Schon eine Plastiktüte kann ein Pferd in Panik versetzen. Nähere dich ihm daher immer behutsam und von der Seite. Vermeide hektische Bewegungen und laute Geräusche. Ruhiges Ansprechen und richtiges Führen (das haben wir z. B. bei der Bodenarbeit gelernt) des Pferdes leisten einen wichtigen Beitrag zur Unfallverhütung.

Auch die Pferdepflege sollte außerhalb der Box erfolgen. Das Pferd wird dafür mit einem Sicherheitsknoten an einem stabilen Anbindering oder Pfosten angebunden. Räume lose Gegenstände wie Eimer oder Mistgabeln aus dem Weg. So kann sich dein Pferd auch nicht verletzen.

Reiten_Pferd

Die Angst wächst mit

Zugegeben, als Kind und Jugendliche hatte ich keine Angst. Ich habe mich auf jedes Pferd gesetzt und bin über jedes noch so hohe Hindernis gesprungen, das mir meine Trainerin aufgebaut hat. Heute sieht das ganz anders aus. Ich habe Angst. Angst davor, dass ich mich verletze. So schwer, dass ich nicht mehr reiten kann und ich mein Pferd verkaufen muss. Diese Angst ist aber ganz normal. Als Kind macht man sich keine Gedanken über die Folgen, als Erwachsener schon – und das ist auch gut so.

Das Schwierige dabei ist, die Angst nicht „mitreiten“ zu lassen. Sobald man in den Sattel steigt muss der Kopf frei sein. Denn:

Dein Pferd ist dein Spiegelbild.“

Von Kopf bis Fuß: So schützt du dich vor Verletzungen

Schon die richtige Kleidung leistet einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit beim Reiten und einen guten Schutz im Falle eines Falles.

Die Reithose: Zum einen ist es einfach bequemer im Sattel und zum anderen hat man dadurch einen bessern Halt. Knie- oder Vollbesatz sind dabei aber Geschmackssache.

Die Stiefel: Ob Stiefel oder Stiefeletten ist erst mal egal. Wichtig ist nur, dass sie einen ausreichenden Absatz haben. Dieser verhindert, dass man durch den Steigbügel rutscht und hängen bleibt.

Der Helm: Für mich ist ein guter Helm Pflicht. Getreu dem Motto „Mein Helm, meine Krone“. Die Gefahr, bei einem Sturz auf den Kopf zu fallen, ist enorm groß. Wichtig ist: Nach einem Sturz auf den Kopf muss der Helm ausgetauscht werden!

Die Sicherheitsweste: Gerade im Gelände und beim Springreiten ist eine Weste wirklich zu empfehlen. Ich trage immer eine, sobald ich aufs Pferd steige. Ich habe eine „normale“ Weste, die sehr flexibel und angenehm ist. Diese trage ich, wenn ich auf dem Platz reite.

Für das Ausreiten im Gelände habe ich eine extra Airbag-Weste.“

Diese wird mit einem Verbindungsteil am Sattel befestigt. Sobald man fällt, löst sie aus und plustert sich auf wie ein Airbag. Das bietet zusätzlich Schutz. Im normalen Zustand hängt sie locker und ist sehr angenehm zu tragen. Diese beiden Westen geben mir sehr viel Sicherheit.

Um meine Angst noch etwas zu beruhigen, hat mir vor allem Folgendes geholfen:

Warnweste: Direkt bei unserem Stall ist eine stark befahrene Hauptstraße. Diese müssen wir ein Stück entlang laufen, um ausreiten zu gehen. Ich trage dazu immer eine blinkende Warnweste und mein Pferd hat auch diverse Leuchtmittel am Körper verteilt. So habe ich das Gefühl, wir werden besser wahrgenommen.

Sicherheitssteigbügel: Ich habe auch keine „normalen“ Steigbügel, die komplett aus Metall oder Plastik sind. Meine Bügel sind nur auf der Innenseite aus Metall, außen haben sie ein Gummiband als Verbindung. Das macht ein Hängenbleiben bei einem Sturz unmöglich.

Sturzhelmsensor bzw. Sicherheits-App: Mittlerweile gibt es auch tolle technische Sicherheitsmaßnahmen. Den Sturzhelmsensor kann man einfach am Helm befestigen. Im Falle eines Sturzes macht dieser eine Meldung an die hinterlegten Notfallkontakte, mit Bekanntgabe des Standorts des Sturzes. So kann, wenn es nötig ist, die Hilfe gezielt und schnell kommen.

Unfallversicherung: Es klingt komisch. Aber wenn man weiß, dass man finanziell im absoluten Worst-Case abgesichert ist, dann lebt es sich auch leichter. 🙂

Zu Pferd unterwegs im Gelände

Besondere Vorsicht gilt beim Reiten im Gelände. Dort können unvorhergesehene Ereignisse auftreten. Ich gehe mit meinem Pferd z. B. nur mit sehr ruhigen und erfahrenen Pferden ausreiten, deren Besitzer sie zu 100 % unter Kontrolle haben. Das gibt auch mir ein sichereres Gefühl, was sich wiederum auf mein Pferd überträgt und es entspannter macht.

Egal ob Halle, Platz oder Gelände: Abstand halten ist lebenswichtig – für dich und dein Pferd.“

Doch egal, wie nervenstark dein Tier ist: In eine Situation, in der dein Pferd Schaden verursachst, kannst du schnell kommen, egal ob im Stall, auf einem Turnier, beim Training oder während des Ausritts. Als Besitzer haftest du dann für alles, was dein Pferd anrichtet. Auch ohne eigenes Verschulden. Mit der ERGO Pferdehalter-Haftpflichtversicherung bist du vor den finanziellen Folgen von Personenschäden, Sachschäden und Vermögensschäden geschützt.

Wenn du einen Ausritt planst, informiere mindestens eine weitere Person darüber, wo es hingehen soll. Nimm immer dein Handy mit!

Wusstest du schon, dass es auch für Reiter Verkehrsregeln gibt? Mehr dazu findest du in unserem Rechtsportal.

Auch tief fallen will gelernt sein – sichere dich clever ab

Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen lassen sich Unfälle nicht immer verhindern. Ein Sturz vom Pferderücken kann dramatische Folgen haben. Knochenbrüche oder Verletzungen von Kopf oder Wirbelsäule können bleibende Beeinträchtigungen hinterlassen.

Eine private Unfallversicherung schützt vor den finanziellen Folgen eines Unfalls. Zusätzliche Hilfe erhältst du auf Wunsch, wenn du aufgrund deiner Verletzungen Hilfe im Alltag benötigst. Wenn du als Folge des Unfalls kein Auto fahren kannst, springt der Unfall-Hilfe-Service ein und bringt dich zum Arzt oder ins Büro.

Als Pferdehalter ist es zudem sinnvoll, sich gegen die finanziellen Folgen von Sach- oder Personenschäden abzusichern, die das Pferd verursachen kann. Von gesetzlicher Seite aus ist eine Pferdehalter-Haftpflichtversicherung zwar nicht verpflichtend, dennoch entscheiden sich viele Pferdebesitzer dafür.

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Ich liebe das Reiten! Mit allem, was dazugehört. Gehörst du auch zu den Reitsportfans? Was machst du am liebsten mit deinem Pferd? Hast du vielleicht schon mal etwas Außergewöhnliches ausprobiert? Erzähl mir gerne in den Kommentaren davon!

#ERGOlebeachtsam


4Kommentare

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Kommentare

  • Larissa Behrmann Antworten

    Vielen Dank für den Tipp sich mit den Eigenheiten eines Pferds beim Reiten vertraut zu machen. Ich habe einen Knochenbruch beim Reiten erlitten, weshalb mir die Prävention sehr wichtig ist. Ihre Tipps sind aber sehr hilfreich!

  • Carina Kockelke Antworten

    Hallo Larissa,

    es ist sehr schön zu hören, dass dir unser Artikel weitergeholfen hat.

    Viele Grüße aus dem Social-Media-Team

  • Ursula Egner Antworten

    Vielen Dank für diesen Artikel! Ich finde es gut, dass hier noch einmal deutlich gemacht wird, welche großen Kräfte in einem Pferd schlummern – man vergisst das als langjähriger Reiter nämlich sehr schnell. Ich reite seit über 20 Jahren und hatte jüngst einen Sturz, bei dem ich mir die Wirbelsäule gebrochen habe. Seither verwende ich beim Reiten einen zusätzlichen Rückenprotektor. Der Sturz kam durch einen Unfall beim Aufsteigen zustande, da meine Aufsteighilfe umkippte und dem Pferd zwischen die Beine fiel. Das wäre eine Ãœberlegung wert: Ãœber die Sicherheit beim Aufsteigen zu sprechen. Viele Reiter verwenden inzwischen Aufsteighilfen – aber nicht immer die geeignetsten.
    Herzliche Grüße!

  • Carina Kockelke Antworten

    Hallo Ursula,

    vielen dank für deinen tollen Kommentar und deine Ideen.
    Wir hoffen, es geht dir inzwischen wieder besser und du hast die Freude am Reiten dennoch behalten.

    Viele Grüße aus dem Social Media Team

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